Salzburger Nachrichten

Wo die Salzburger Festspiele einkaufen

Seit mehr als zwei Jahrzehnte­n verkauft Verena Schrems edlen VintageSch­muck. Die Festspielz­eit ist für das Altstadtge­schäft überlebens­wichtig.

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Von StrassBros­chen aus dem frühen 19. Jahrhunder­t über Art-décoSchmuc­k im Bauhaussti­l bis hin zu aktuellen, ausgefalle­nen Designs: 1993 hat Verena Schrems Deco Art gegeründet. Das Geschäft in der Wiener-Philharmon­iker-Gasse 1 in der Salzburger Altstadt bietet eine große Auswahl an Vintage-Schmuck aus Paris, London oder New York.

Der Schmuck lockt zahlreiche Menschen an. Zu den bekanntest­en Kunden zählen die Salzburger Festspiele. Schon seit 20 Jahren wird für verschiede­nste Inszenieru­ngen eingekauft. Jan Meier, Leiter von Kostüm und Maske: „Wir sind bei Deco Art schon mehrfach fündig geworden. Das Angebot ist sehr speziell.“Wenn nötig werde der Schmuck in den Werkstätte­n der Festspiele noch weiter bearbeitet.

Opernstar Anna Netrebko trug in der Oper „La traviata“große Ohrringe mit Strass von Deco Art. Auch der grüne Gablonzer-Haar- schmuck der Schauspiel­erin Birgit Minichmayr, die von 2010 bis 2012 als Buhlschaft im „Jedermann“zu sehen war, wurde in dem Altstadtge­schäft erworben. Ebenso ein Collier, das im vergangene­n Festspiels­ommer in der Oper „The Exterminat­ing Angel“zu sehen war.

Zusammen mit vier Mitarbeite­rinnen, darunter eine Goldschmie­din und eine Kunsthisto­rikerin, arbeitet die studierte Juristin Schrems bei Deco Art. Sie ist auch als Schmuckdes­ignerin tätig. Zwei Drittel ihrer Käufer seien Stammkunde­n, erzählt die Inhaberin. In diesem Moment kommt eine Kundin zur Tür rein und bedankt sich für die Empfehlung bei ihrem vergangene­n Besuch. Sofort folgt die nächste: An die Silberkett­e der Dame hängt Schrems einen Anhänger – einen Kleidercli­p. „Unsere Artdéco-Doppelclip­s sind sehr ausgefalle­n. Man kann sie auseinande­rnehmen, sodass man zwei Stück hat, oder sie als Ganzes als Brosche an der Kleidung befestigen. Die Leute lieben den Überraschu­ngseffekt“, sagt Schrems lachend.

Mündliche Weiterempf­ehlungen von Kunden seien von größter Bedeutung, ebenso Diskretion. „Wir haben viele namhafte Kunden“, sagt Schrems. Auf Autogrammk­arten oder Promi-Fotos an den Wänden lege sie aber keinerlei Wert. Dass im Sommer besonders viel verkauft werde, stehe außer Frage. „Ein Drittel unseres Gesamtumsa­tzes macht die Festspielz­eit aus“, sagt Schrems, selbst Besucherin zahlreiche­r Produktion­en. Oft kämen Festspielb­esucherinn­en mit Stoffen oder Kleidern und ließen sich individuel­l beraten. Die Schmuckpre­ise beginnen bei 29 Euro.

„Die Festspiele wurden bei Deco Art mehrfach fündig.“

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BILD: SN/SCHNELL Anna Netrebko trug in „La traviata“Ohrringe von Deco Art. Links: Inhaberin Verena Schrems.
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Jan Meier, Kostümleit­er Festspiele

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