Wenn der Vater mit dem Sohn eine Messe plant
Thomas und Johann Jungreithmair wollen regionalen Unternehmen eine neue Plattform bieten.
Johann Jungreithmair war 40 Jahre lang im Messewesen tätig. Nun ist er in Pension – doch er schnuppert noch immer Hallenluft: Der ehemalige Chef der Reed Messen berät seinen Sohn Thomas. Auch er ist in der Branche kein Unbekannter. Der 36-Jährige war für Reed Messe tätig, etwa in London, Mailand und New York. Er arbeitete in der Brandboxx und beim Messezentrum Salzburg. 2015 machte sich der Großgmainer mit JU.connects selbstständig. Das Unternehmen bietet Projektplanung, Event- und Messeorganisation.
Im Oktober veranstaltet der Großgmainer seine erste grenzüberschreitende Messe. „Ich möchte hier in der Region etwas bewegen“, sagt Jungreithmair über das Konzept von „grenzenlos“, bei der Firmen quer über viele Branchen ausstellen. Der gemeinsame Nenner sei die Region: Die Aussteller seien aus Salzburg, dem Berchtesgadner Land und Traunstein. Die Messe soll kommendes Jahr zwischen 12. und 14. Oktober stattfinden.
300 Aussteller, 15.000 Quadratmeter und bis zu 25.000 Besucher. Thomas Jungreithmair rechnet mit viel Andrang. Manche Branchen seien zu klein für eine eigene Messe. Jungreithmair will sie zusammenfassen und so kleineren und mittleren Betrieben eine Chance bieten, sich im Messezentrum Salzburg vorzustellen. Es gebe etwa Bereiche für Sicherheit, Modellbau, Dekoration, aber auch für Immobilien und Babywelt. „Da ist etwas für die ganze Familie dabei, der Herbst ist sonst eine tote Zeit.“Die Zielgruppe sei groß gefasst: alle Menschen, die 150 Kilometer vom Messezentrum entfernt wohnen. Das Konzept sei nach wie vor zeitgemäß, sagt Johann Jungreithmair: „Bei Messen steht der persönliche Kontakt im Vordergrund. Die Besucher können die Produkte riechen, angreifen und die Farben korrekt sehen.“Der deutsche Messeverband vermeldete zuletzt ein Rekordjahr für 2016. Erstmals besuchten drei Millionen ausländische Gäste deutsche Ausstellungshallen. Auf regionalen Messen zählte der deutsche Verband sechs Millionen Besucher.
Thomas Jungreithmair ergänzt, dass das Internet zwar wichtig für die Unternehmen sei. Doch damit die regionalen Homepages überhaupt gefunden würden, müsste zuerst ein persönlicher Kontakt entstehen. „Und gerade bei Handwerkern will ich die Person kennenlernen, die in meiner Wohnung arbeitet.“