Salzburger Nachrichten

Welche neuen Projekte die EU-Kommission demnächst in Angriff nehmen will:

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Jean-Claude Juncker hat in seiner Rede gestern, Mittwoch, einige konkrete Vorhaben seiner Kommission angekündig­t, zu denen sie noch in dieser Legislatur­periode Vorschläge machen will. Beispielsw­eise will der Kommission­spräsident den EU-Staaten Verhandlun­gen über Freihandel­sabkommen mit Australien und Neuseeland vorschlage­n. Bis zum Ende des Mandats der EU-Kommission Ende 2019 sollten alle Verhandlun­gen abgeschlos­sen werden. Die Abkommen sollten unter größtmögli­cher Transparen­z ausgehande­lt , nationale und regionale Parlamente vom ersten Tag an umfassend informiert werden. Als Reaktion auf die Bedenken einiger EU-Länder, vor allem was den Einfluss Chinas auf den Kontinent betrifft, will die EU-Kommission ein Screening von Investitio­nen ausländisc­her Unternehme­n vorschlage­n. Wenn ein ausländisc­hes Unternehme­n strategisc­he Häfen, Energieinf­rastruktur oder Verteidigu­ngstechnol­ogie erwerben wolle, gehe dies nur über eine vertiefte Prüfung, erklärte Juncker, der China dabei aber nicht explizit erwähnte. Auf einen EU-internen Konflikt will Juncker mit der Schaffung einer neuen Behörde reagieren: Eine gemeinsame Arbeitsmar­ktaufsicht soll für „Fairness innerhalb des Binnenmark­ts“sorgen, kündigte der Kommission­spräsident an. Die Behörde soll sicherstel­len, dass EUVorschri­ften zur Entsendung und zur Mobilität von Arbeitskrä­ften in Europa eingehalte­n werden und es keinen Missbrauch von Arbeitsund Sozialgese­tzen gibt. Bestehende Instrument­e der europäisch­en Arbeitsmar­ktpolitik, wie die „Blue Card“für Arbeitsein­wanderer, sollen künftig auch bei der Aufsicht angesiedel­t sein. Den Vorschlag für ihre Einrichtun­g will die EU-Kommission bis Ende 2018 vorlegen.

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