Die Austria will Milan ärgern
Austria Wien empfängt heute in der Europa League den großen AC Milan. Vor 40.000 Zuschauern wollen die Veilchen mit Frechheit gegen den Millionenclub bestehen.
Die Austria will im ersten Aufeinandertreffen mit Italiens Topclub AC Milan nicht vor Ehrfurcht erstarren. Zum Startschuss in die Europa-LeagueGruppenphase treten die Wiener heute, Donnerstag (19 Uhr/live Puls 4, Sky), als klarer Außenseiter im Happel-Stadion an, wollen in dieser Rolle aber überraschen. „Wir haben nichts zu verlieren, aber sehr viel zu gewinnen“, umriss Florian Klein das Motto.
Vor dem Duell mit dem siebenfachen Champions-LeagueSieger und 18-fachen italienischen Meister spricht die Ausgangslage klar für die Gäste. Milan hat im Sommer um über 230 Millionen Euro eingekauft. Der Club will sich nach vier Saisonen ohne Europacup-Teilnahme international wieder präsentieren. Das Interesse scheint groß. Laut UEFA-Angaben werden 62 TVKanäle die Partie in Wien live übertragen. Die Austria erwartet 30.000 bis 40.000 Besucher im Prater-Oval.
„Das ist für jeden Spieler ein Highlight. Die Chance, es sich selbst zu beweisen, dass man mithalten kann“, sagte Klein. Der violette Rückkehrer ist ein volles HappelStadion aufgrund seiner Nationalteameinsätze gewohnt. Zuletzt spielte die Austria ebenfalls gegen einen Serie-A-Club vor ähnlicher Kulisse. Im November des Vorjahres siegte die AS Roma mit 4:2, nachdem die Austria zuvor ein 3:3 in Rom bejubelt hatte.
Aus dem damaligen Erfolgserlebnis schöpfen die Austrianer Mut. „Gegen eine Topmannschaft ist es immer schwer, seinen Stempel aufzudrücken. Aber wir wollen das versuchen“, sagte Trainer Thorsten Fink. So würde es nichts bringen, sich vor dem eigenen Tor einzuigeln. Stürmer Christoph Monschein darf gegen Starverteidiger Leonardo Bonucci sein Können beweisen. Dass Milans Defensive auch wackeln kann, bewies die 1:4-Niederlage der Lombarden am Sonntag bei Lazio Rom. Fink saß dabei auf der Tribüne. Bis auf die Lazio-Pleite hatte Milan in zuvor sechs Pflichtspielen nur ein Gegentor einstecken müssen. Die Austria will als „klarer Außenseiter“(Fink) frech und unbekümmert an die Aufgabe herangehen. „Wir wollen zeigen, warum wir Roma auswärts ärgern konnten. Wir haben genug Qualität, um auch Milan zu ärgern“, meinte Fink.
Historisch gesehen durfte die Austria den Genuss eines Erfolgs gegen ein italienisches Team erst ein Mal auskosten. Inter Mailand wurde 1983 im UEFA-Cup im Happel-Stadion 2:1 besiegt. Sonst setzte es für die Favoritner in zwölf Duellen mit Italiens Vertretern bei fünf Remis sechs Niederlagen.