Salzburger Nachrichten

Siemens verlegt Robotik nach China

Der wichtige Forschungs­bereich wandert zur chinesisch­en Tochter.

- SN, dpa

Vor wenigen Jahren bauten ausländisc­he Technologi­efirmen in China nur ihre Fabriken. Doch inzwischen wandern auch immer häufiger Forschung und Entwicklun­g in den Fernen Osten. So gab der deutsche Elektrokon­zern Siemens am Donnerstag bekannt, das wichtige Forschungs­gebiet für die Digitalisi­erung der Industrie in China anzusiedel­n. Die dortige Landesgese­llschaft übernimmt die globale Führung im Bereich der autonomen Robotik, wie das Unternehme­n bei einem „Innovation­stag“in der ostchinesi­schen Stadt Suzhou mitteilte. Wie viele Forscher und Ingenieure auf diesem Gebiet arbeiten sollen, teilte Siemens nicht mit.

Schwerpunk­te sollen sein: neue mechatroni­sche Systeme, die Zusammenar­beit zwischen Mensch und Maschine und die Anwendung künstliche­r Intelligen­z in der Robotikste­uerung. Siemens stellt selbst keine vollständi­gen Industrier­oboteranla­gen her, jedoch Komponente­n und Software.

Die Kommunisti­sche Partei Chinas will Robotik und die Automatisi­erung der chinesisch­en Industrie mit Milliarden­subvention­en vorantreib­en. So kaufte der Hausgeräte­hersteller Midea 2016 den Augsburger Industrier­oboterhers­teller Kuka. Ziel ist es, die Industrie auf technologi­schen Gleichstan­d mit dem Westen und Japan zu bringen.

Siemens wolle intensiv mit den chinesisch­en Behörden und Forschungs­einrichtun­gen zusammenar­beiten. „Siemens investiert massiv in die Zukunft Chinas und unterstütz­t das Land und die örtlichen Kunden auf ihrem Weg in die Digitalisi­erung“, erklärte Technologi­evorstand Roland Busch. Insgesamt beschäftig­te Siemens laut Unternehme­nsangaben Ende 2016 rund 4500 Forscher und Ingenieure in China.

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