Salzburger Nachrichten

„Putsch“im Stiftungsr­at angeprange­rt

ORF-Zank um „Sommergesp­räche“und Meissnitze­r.

- SN, APA

Der Nationalra­tswahlkamp­f ist im ORF-Stiftungsr­at angekommen. Wie erwartet war bei der Sitzung am Donnerstag die Moderation der „Sommergesp­räche“ein Thema, nach Meinung von Heinz Lederer (SPÖ) und Norbert Steger (FPÖ) jedoch wenig mehr als eine Scheindisk­ussion. Steger skizzierte seine Pläne für eine ORF-Reform und freute sich: „Bis zum neuen Gesetz ist es nicht mehr lang“– in Hinblick auf mögliche Koalitions­verhandlun­gen seiner Partei.

Die 35 Mitglieder des Stiftungsr­ats würde Steger auf zwölf reduzieren, die Länder sollten einen „Beirat“erhalten, der ein Mitglied entsende. Dass sich die Länder-Stiftungsr­äte jüngst quasi auf eigene Faust trafen, ist für Steger schlicht ein „Putsch“.

Das erboste das Kärntner Mitglied Siggi Neuschitze­r: „Wenn sich neun Stiftungsr­äte Gedanken und Sorgen über die Landesstud­ios machen und dann ein Wiener Stiftungsr­at von ,Putsch‘ spricht, dann weiß ich nicht, ob der noch richtig in diesem Gremium ist.“

SPÖ-Freundeskr­eis-Leiter Heinz Lederer sagte, er habe das „Gefühl“, dass „in Zeiten des Wahlkampfs“nicht nur „persönlich­e Verunglimp­fung“von Journalist­en, namentlich Leitner, betrieben werde, sondern generell ein Vorstoß in Richtung Reglementi­erung der ORF-Journalist­en versucht werde.

Zum Auftritt von Ski-Co-Kommentato­rin Alexandra Meissnitze­r bei der Präsentati­on des ÖVPWahlpro­gramms hieß es vonseiten des ORF, „der Auftritt war weder bekannt noch wäre er genehmigt worden. Es wird ein Gespräch mit Alexandra Meissnitze­r geben, um sie entspreche­nd zu sensibilis­ieren.“

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