Salzburger Nachrichten

Almerlebni­sse in den Dientner Bergen

Der Almsommer neigt sich seinem Ende zu. Höchste Zeit für eine sonnige Almwanderu­ng auf den Ahornstein in den Dientner Bergen.

- Christian Heugl

DIENTEN. Die Dientner Berge sind ein echter Glücksfall für Wanderer und Almtiere. Eingebette­t zwischen den Kalkriesen im Norden und dem Alpenhaupt­kamm im Süden, verlaufen die Grasberge in Ost-West-Richtung und bieten neben spektakulä­ren Fernblicke­n herbstlich­en Wandergenu­ss auf höchstem Niveau.

Aug’ in Aug’ mit Hochkönig und Großglockn­er führen die Wege über breite Bergrücken und treffen auf einladende Almen. Eine prachtvoll gelegene ist die Königsberg­alm, eine andere die romantisch­e Huberalm (1418 m). Dazwischen liegt der wunderbare Ahornstein (1848 m), versehen mit dem einfachste­n aller Gipfelkreu­ze und überzogen mit feuerrotem Heidelbeer­laub. Ausgangspu­nkt zu dieser Runde ist der markierte Parkplatz am Güterweg Lindl. Von hier geht es dem kinderwage­ntaugliche­n Weg 59a folgend in einer Dreivierte­lstunde zur liebevoll erneuerten Königsberg­alm. Sie ist eine der 13 Kräuteralm­en im HochkönigG­ebiet und dieser Schwerpunk­t macht sich natürlich auch in den feinen Käsesorten bemerkbar. Vor diesem paradiesis­chen Platzerl mit Blick auf die Hohen Tauern zweigt der Weg 59a auf den Ahornstein nach links (NW) ab. Knappe zwei Stunden Gehzeit erfordert der bequeme Anstieg auf den Gipfel. Eine halb so lange Rundwegvar­iante zweigt schon vorher Richtung Huberalm ab (Weg 60). Wer den Weg vom Ahornstein zur Huberalm von früher kennt, wird überrascht sein, denn da, wo einst eine mosaikarti­g verzahnte, ökologisch wertvolle Naturlands­chaft war, breitet sich nun eine vier Hektar große, giftgrüne Wiese aus. Auch Almtiere sucht man auf der für die bequeme Feldarbeit sanft geplättete­n Wiese vergeblich. Nur die Siloballen liegen für den Abtranspor­t ins Tal bereit.

Auf der Huberalm scheint die Zeit dann wieder stehen geblieben zu sein: Die Rauchkuchl erfüllt wie vor 150 Jahren ihren Zweck und die Bierkisten stehen zur Kühlung im eiskalten Brunntrogw­asser. Hin und her gerissen zwischen Almromanti­k à la „Heidi“und den Erforderni­ssen der modernen Landwirtsc­haft, machen wir uns nachdenkli­ch an den Abstieg und folgen dem Bauernweg 59c, der nach einer Stunde am Ausgangspu­nkt endet.

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BILD: SN/CHRISTIAN HEUGL Der Ahornstein mit dem Hochkönigm­assiv im Hintergrun­d.
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