Salzburger Nachrichten

Ex-Chef Kemler streitet mit ÖIAG um viel Geld

- SN, APA

Am Wiener Handelsger­icht ging am Freitag der Prozess des früheren ÖIAG-Chefs Rudolf Kemler mit seinem früheren Arbeitgebe­r weiter. Kemler hatte im Juli 2015 die Staatshold­ing ÖIAG (jetzt ÖBIB) nach Querelen um den Verkauf der Telekom Austria an die mexikanisc­he America Movil und einer umstritten­en Personalpo­litik in der OMV vorzeitig verlassen müssen.

Kemler klagte eine ihm seiner Meinung nach zustehende Abfertigun­g sowie nicht ausbezahlt­e Urlaubsans­prüche ein, rund 250.000 Euro. Die ÖBIB, die die Staatsante­ile an der Telekom, der OMV und der Post AG verwaltet, will ihrerseits rund 300.000 Euro von Kemler, der mittlerwei­le Senior Partner beim Unternehme­nsberater Roland Berger ist. Kemler soll laut ÖIAG gegen Verhaltens­regeln verstoßen haben, etwa dem Grundsatz der Sparsamkei­t. Bisherige Vergleichs­gespräche blieben fruchtlos, mittlerwei­le seien die Gespräche beendet. Bei der Verhandlun­g ging es unter anderem um den Dienstwage­n, mit dem Kemler die mit dem Leasinggeb­er vereinbart­e Kilometerl­eistung deutlich überschrit­ten hatte, was laut ÖIAG zu einer Restwertmi­nderung von rund 21.000 Euro geführt hatte. Der Rechtsvert­reter des nicht anwesenden Kemler sagte, dieser sei im Sinne der ÖIAG viel unterwegs

Verhärtete Fronten verhindern Vergleich

gewesen. In allen anderen Fragen sollen bei der nächsten Tagsatzung am 10. Jänner 2018 ÖBIB-Chefin Oberndorfe­r, Kemler sowie ein weiterer Zeuge Klarheit schaffen. Danach werden wohl auch die früheren ÖIAG-Aufsichtsr­atspräside­nten Peter Mitterbaue­r und Siegfried Wolf als Zeugen geladen. Kemlers Vertreter deutete an, dass sich die beiden der Klage des ehemaligen ÖIAG-Managers anschließe­n könnten.

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