Wer da zusieht, trägt Mitschuld
Es ist nur zu menschlich, dass man Vergangenes verklärt. Daher kurz und bündig: Nein, Salzburg hat auch früher nicht jedes Eishockey-Spiel gewonnen und nur brilliert. Aber: Wenn es nicht lief, wusste man, warum. Das ist derzeit anders. Die Spieler schleichen mit hängenden Köpfen aus der Kabine, trauen sich schon kaum mehr etwas zu sagen, und wenn doch, dann wirkt das fast tragisch: Vier von fünf Spielern wüssten nicht, wohin sie am Eis fahren sollen, es gebe keinen Plan B, jeder sei verunsichert, es fehle die Ordnung im Spiel. Und: Man glaubt nicht mehr daran, dass man mit diesem Trainer das Ruder herumreißen könne. In der Tat ist die Situation so verfahren, dass es aktuell gleichgültig scheint, wer im Tor steht, wie die Linien aussehen oder welcher Legionär auf der Tribüne sitzt – nach dem ersten Gegentor fliegt alles auseinander. Es scheint aktuell keinen Unterschied zu machen, ob man einen Verteidiger, Center oder Zeugwart verpflichtet.
Nur: Irgendetwas muss geschehen. Wer jetzt im Club noch zusieht, der macht sich mitschuldig am Totalabsturz.