Mit Humor kann man auch was für das Leben lernen
Das Karikaturmuseum Krems hat für den Schulbeginn die passende Ausstellung zusammengestellt.
KREMS. Wer die Schule hinter sich hat, kann natürlich leichter lachen als die Schüler aller Altersstufen, die sich in diesen Tagen wieder der Pädagogik ausgeliefert sehen. Bei allem Ernst des Lebens – ein bisschen Humor schadet nicht, deshalb hat das Karikaturmuseum in Krems rund 30 Karikaturmeister um ihre Meinung gebeten, wie es so ist mit der Bildung aus ihrer Sicht. „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“könnte als Motto dastehen. Allerdings gibt es da Zweifel. Schon der Philosoph Seneca hat vor 2000 Jahren an Lucilius geschrieben: „Non vitae, sed scholae discimus.“Also beklagte sich schon Seneca darüber, dass die Schulpädagogik nicht dazu geeignet sei, junge Menschen auf das Leben vorzubereiten.
Dass die Bildungsreform eine heiße politische Kartoffel ist, muss nicht erwähnt werden. In Krems kann man nun lustige und ätzende, erheiternde und hintergründige Zeichnungen betrachten, vom SNKarikaturisten Thomas Wizany bis zu Bruno Haberzettl, von Paul Flora bis zu Robert Gernhardt.
Dass es schon bei Kaiserin Maria Theresia Reformbedarf gab, zeigt Haberzettl mit einem Familienbild des Herrscherhauses, das untermauert, warum die geplagte Mama erfreut die Schulpflicht einführte. Haberzettls spitze Feder verweist aber auch in die Zukunft, wenn ergraute Herrschaften 2040 im Audimax sitzen und „Reiche Eltern für alle!“einfordern. Und vielleicht ist Gerhard Haderer gar nicht so weit weg von der Realität, wenn er das Bild eines Lehrers zeichnet, der mit angstvollem Blick 100 Mal „Ich soll meine Schüler nicht ärgern!“an die Tafel schreibt. Fürchten sich womöglich die Lehrer schon vor den ihnen Anvertrauten? Bitte nicht! Ausstellung: