In Salzburg schlägt das Herz der ÖBB
Im Stubachtal spielten sich beinahe filmreife Szenen ab, als das Oberpinzgauer Unternehmen Empl neue Mastenfundamente für die Stromleitung zwischen den Kraftwerken Schneiderau und Enzingerboden betonierte.
Ein Bahnschranken, der sich seit der Inbetriebnahme vor 25 Jahren rund 1,8 Mill. Mal geöffnet und geschlossen hat, gehört seit vergangenem Oktober der Vergangenheit an: Da wurde in der Haltestelle Bad Vigaun an der Paradestrecke der Salzburger S-Bahn-Linie 3, die täglich im Halbstundentakt Freilassing mit Salzburg und Golling verbindet, die neue Unterführung fertiggestellt.
Salzburger Unternehmen führend
Umgebaut wurde zuletzt auch in einer anderen Region Salzburgs: Im Stubachtal spielten sich fast schon filmreife Szenen ab, als das Unternehmen Empl Bau 19 neue Mastenfundamente für eine Stromleitung zwischen den Kraftwerken Schneiderau und Enzingerboden betonierte. Da wurden schon einmal Geräte mit dem Hubschrauber ins steile Hochgebirgsgelände geflogen und alte Fundamente gesprengt.
Übrigens: Von den österreichweit zehn ÖBB-Kraftwerken stehen mit Uttendorf I & II, Enzigerboden und Schneiderau insgesamt vier im Stubachtal und sie produzieren rund 20 Prozent der für den Bahnbetrieb benötigten Energie. Das heißt, jeder fünfte Zug im Netz der ÖBB fährt mit Energie aus Salzburg. Das Herz der Energieversorgung der ÖBB pumpt also im Stubachtal. Die Zusammenarbeit mit der Firma Empl macht aber auch deutlich, wohin ein Großteil der Investitionen der ÖBB fließt: nämlich wieder in die österreichische Wirtschaft. In heimische Unternehmen, die damit Arbeitsplätze in der jeweiligen Region sichern.
Insgesamt schaffen die ÖBB allein mit ihren Infrastrukturinvestitionen laut Industriellenvereinigung jährlich rund 25.000 Arbeitsplätze in heimischen Betrieben. Ein Umstand, der Andreas Matthä, dem CEO der ÖBB, besonders wichtig ist. „Wir schaffen einerseits Infrastruktur für die nächsten 100 Jahre, die unseren Wirtschaftsstandort zukunftsfit macht. Gleichzeitig sichern wir da- mit aber auch Tag für Tag Arbeitsplätze“, so Matthä.
Arbeitsplätze in der Region Täglich 227 Züge
Und wie steht es abseits der Infrastrukturinvestitionen um die Bedeutung der ÖBB im Land Salzburg? Nun, die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Täglich stehen den Salzburgerinnen und Salzburgern 227 Nahverkehrszüge und 94 Buslinien, die knapp 1900 Bushaltestellen im ganzen Land anfahren, zur Verfügung. Über 31 Mill. Fahrgäste nutzten im vergangenen Jahr eines dieser Angebote der ÖBB. Tendenz stark steigend.
In den nächsten fünf Jahren werden die ÖBB in Salzburg übrigens knapp 500 Mill. Euro in den weiteren Infrastrukturausbau stecken. Gleichzeitig wird kräftig in den Nahverkehr investiert.
Auch in Salzburg sollen moderne Züge neben dem Komfort für die Fahrgäste auch die Sitzplatzkapazität pro Zug deutlich erhöhen. Im Paket der neuen Nahverkehrszüge mit dabei: Gratis-WLAN und ausreichend Fahrradabstellplätze.
Apropos Abstellplätze: Um die Nutzung der Zugverbindungen für die Fahrgäste so attraktiv wie möglich zu machen, bieten die ÖBB in Salzburg aktuell bereits über 5500 Park-&-Ride- und Bike-&-Ride-Plätze an, die von den Bahnkunden/-innen genützt werden können.