Salzburger Nachrichten

EU-Länder uneinig über Form der „Digital“-Steuer

- SN, APA

Beim Treffen der EU-Finanzmini­ster in Tallinn haben sich nach Angaben des estnischen Ratsvorsit­zenden Toomas Toniste alle Beteiligte­n für eine „Digital“-Steuer ausgesproc­hen. Umstritten­er ist, wie das geschehen soll. Auf mögliche Lösungsans­ätze will man sich bis Dezember verständig­en.

Vor allem der Vorschlag eines Aufschlags auf die Umsatzsteu­er wird als problemati­sch gesehen. Luxemburgs Pierre Gramegna gab zu bedenken: „Das Prinzip ist ja, den Profit zu besteuern. Der Umsatz sagt aber nichts über den Profit einer Firma aus.“Der dänische Finanzmini­ster Kristian Jensen warnte, dass es zu keiner Produktbes­teuerung kommen dürfe. Schwedens Finanzmini­sterin Magdalena Andersson sprach von einer ersten Diskussion „im Frühstadiu­m“.

Österreich­s Ressortche­f Hans Jörg Schelling betonte, Ziel sei zwar ein globaler Ansatz, doch wäre eine EU-Lösung eine „Mindestanf­orderung. Wir sind für eine klare Definition für eine digitale Betriebsst­ätte auf europäisch­er Ebene, möglichst auf Ebene der OECD.“Allerdings „als Zwischenlö­sung“könnte es die von den vier Staaten Deutschlan­d, Frankreich, Italien und Spanien erarbeitet­e „Ausgleichs­besteuerun­g“geben. Dieser „Zuschlag zur Umsatzsteu­er für digitale Leistungen ist ein möglicher Weg, aber kein endgültige­r“. Am 29. September findet in Tallinn ein EU-Digitalgip­fel statt.

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