Nicht jedes Mistwetter ist ein Beweis für den Klimawandel
Hurrikans sind beeindruckende Wetterphänomene und viele Menschen denken, sie seien der Beweis dafür, dass sich das Klima ändert. Aber diese angsteinflößenden Windungeheuer sind keine Folge des Klimawandels. Es gab sie schon immer. In einem sind sich die Forscher aber einig: Es sprechen millionenfach gesammelte Wetterdaten dafür, dass Hurrikans in Zukunft heftiger werden. Sogar viel heftiger. Und größer. Noch größer. Unter anderem deswegen, weil sich die Meere erwärmen und den Winden damit zusätzliche Zerstörungskraft liefern.
Die Erwärmung der Meere hingegen ist sehr wohl eine Folge des Klimawandels. Das Mittelmeer etwa hatte heuer im Sommer 29 Grad Celsius. Im Durchschnitt. An flacheren Stellen war das Meer bacherlwarm. Apropos Bacherl. Der Po, ein Fluss, der Italiens wichtigste Landwirtschaftsregion mit Wasser versorgt, erreichte heuer einen historischen Tiefstand und war an manchen Stellen nicht einmal mehr ein Bacherl. Seine Quelle war ausgetrocknet wie ein afrikanisches Flussbett in der Dürrezeit. Aber auch Hitzewellen gab es immer. Der Klimawandel hat solche Hitzeextreme jedoch um das Zehnfache wahrscheinlicher gemacht.
Die Starkregen, die Europa heimsuchen, sind zerstörerisch, zumindest deprimierend. Und auch sie sind nicht Beweis dafür, dass es den Klimawandel gibt. Denn es gab sie auch schon vor dem Industriezeitalter, das uns – im Wesentlichen – den Klimawandel einbrockte. Doch tropische, feuchtwarme Luft liefert eben mehr Energie für sintflutartigen Regen. Nicht alles, was ein Mistwetter ist, ist also gleich ein Beweis dafür, dass sich das Klima auf unserem Planeten ändert. Der Beweis ist eher, dass es immer öfter solche Mistwetter gibt.