Salzburger Nachrichten

Österreich feiert Heimsieg im Davis Cup

Nach einer Niederlage im Doppel stellte Dominic Thiem gegen Rumänien auf 3:1. Der Topstar will Österreich in die Weltgruppe führen.

-

WELS. Der Pflichtsie­g ist eingefahre­n und Österreich wieder einen Schritt näher an der Weltgruppe, den 16 besten Tennisnati­onen. RotWeiß-Rot besiegte Rumänien in Wels 4:1. Nachdem Dominic Thiem und Philipp Oswald am Samstag im Doppel eine Viersatzni­ederlage kassierten, sorgte Thiem am Sonntag für den entscheide­nden dritten Punkt. Gerald Melzer stellte mit einem 6:1, 7:5 gegen Bogdan Borza den Endstand her. Noch erfreulich­er als der Heimsieg ist die Absicht des Topstars, 2018 dem Nationalte­am zur Verfügung zu stehen.

Thiem besiegte an einem nasskalten Sonntag Nicolae Frunza, den Weltrangli­sten-611., überrasche­nd mühevoll 7:6(2), 7:6(3), 6:3. Ebenso durchwachs­en war Thiems Leistung im Doppel, das er mit Oswald 6:7(1), 2:6, 7:6(5), 3:6 verlor. „Irgendwann muss man einsehen, dass man es nicht besser kann. Die Hoffnung gebe ich langsam auf, dass ich noch ein Doppelspie­ler werde“, erklärte Thiem. Die Österreich­er waren gegen US-Open-Sieger Horia Tecau und einen starken Frunza auf verlorenem Posten.

Nach drei Tagen Davis Cup durfte schließlic­h aber rundum positiv bilanziert werden. Mehr als 9000 Zuschauer waren gekommen, obwohl nach einem traumhafte­n Freitag (ausverkauf­t mit 3600 Fans) das Wetter nicht einladend war. Es war dies erst das zweite Heimspiel seit 2012, nun hofft man auf Losglück und ein weiteres Match in Österreich. Voraussich­tlich zwei Spiele stehen im kommenden Jahr auf dem Programm, um 2019 wieder in der Weltgruppe zu spielen.

Der entscheide­nde Faktor beim Kampf um den Aufstieg ist Thiem. „Er macht als Top-10-Spieler den Unterschie­d aus“, weiß Kapitän Stefan Koubek. „Wenn Dominic dabei ist, kann man von zwei Punkten ausgehen“, sagt Gerald Melzer. Und die Chancen, dass Thiem 2018 Davis Cup spielt, stehen gut. „Es ist auch für mich selbst nicht zufriedens­tellend, wenn ich eine Partie spiele, dann wieder nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich nächstes Jahr dabei bin“, sagt Thiem. Der erste Termin in der Woche nach den Australian Open und vor der südamerika­nischen Sandplatzt­ournee wäre auch machbar.

„Man muss sich ein ganzes Jahr zum Davis Cup bekennen, wenn man etwas erreichen will. Die großen Spieler haben so den Titel gewonnen. Wenn wir in die Weltgruppe wollen, ist es nötig, dass ich spiele“, weiß die Nummer sieben der Welt. Thiem wünscht sich sogar eine DavisCup-Verpflicht­ung für Topspieler. „Das Gefühl, in einer Mannschaft zu spielen, ist einfach geil Und das hat man als Tennisprof­i sowieso nur zwei, drei Mal im Jahr.“Koubek nahm Thiems Absicht für 2018 mit Wohlwollen auf, sagt aber auch: „Wenn es nach Dominic geht, würde er jeden Davis Cup spielen. Aber das entscheide­t leider nicht er allein“, spricht Koubek ThiemMento­r Günter Bresnik an.

 ?? BILD: SN/GEPA/HAUER ?? Dominic Thiem sorgte für den dritten und entscheide­nden Punkt.
BILD: SN/GEPA/HAUER Dominic Thiem sorgte für den dritten und entscheide­nden Punkt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria