Digitalisierung in den Schulen
Zum Artikel von Herrn Alfred Pfeiffenberger will ich bemerken, dass die Redaktion der „Salzburger Nachrichten“Rätsel aufgibt.
Am 28. September vorigen Jahres erfuhren wir von den SN, dass 10.000 Jugendliche internetsüchtig seien. Am 30. Mai veröffentlichten die SN einen Bericht über eine Studie, wonach Smartphones laut Institut für Medizinökonomie und medizinische Versorgungsforschung in Köln erst ab zwölf Jahren zu empfehlen seien, weil die digitalen Medien zu Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität führen.
Wie liest sich nun mit dem von den „Salzburger Nachrichten“vermittelten Wissen die Information vom 30. August 2017, dass Computer, Handys und Tablets das Lernen verändern?
Gut, ohne Wertung ist diese Behauptung gewissermaßen erwiesen, aber dass nun eine US-amerikanische Neurowissenschafterin an eine „wunderbare Lernzukunft dank der Digitalisierung“glaube, weist in eine entgegengesetzte Richtung, an deren Ende die Firma knowledgefox und die Bildungsministerin unhinterfragt ihre Visionen bewerben.
Da ich von den „Salzburger Nachrichten“nicht gewohnt bin, einseitige Nachrichten zu lesen, darf ich auf den leider verstorbenen Informationsökologen Neil Postman verweisen. In seinem letzten Buch kommentierte er den Hinweis, dass die Schulen in einem US-Bundesstaat lückenlos mit Internet versorgt werden, dass mit diesem materiellen Aufwand auch Lehrkräfte eingestellt werden könnten, die den Kindern in diesem Alter Aufmerksamkeit und Zuwendung geben könnten, die für die Bildung einen günstigeren Einfluss haben als Maschinen. Werner Rotter