Höhlenretter holten Verletzten aus Schacht SALZBURG.
25 Männer und Frauen der Salzburger und Freilassinger Höhlenrettung trainierten am Trattberg. Auch die Installierung von Kommunikationsleitungen aus der „Unterwelt“stand im Mittelpunkt.
Seit der spektakulären Rettung des Forschers Johann Westhauser im Sommer 2014 aus der Riesendinghöhle am Untersberg ist in der Öffentlichkeit das Interesse an Höhlen gestiegen. In 1000 Metern Tiefe hatte ein Stein Westhauser am Kopf getroffen. Er erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Elf Tage lang mühten sich Retter aus fünf Ländern, ihn aus der Höhle nach oben zu holen.
Für die Salzburger Höhlenretter sind Rettungsübungen unter schwierigsten Bedingungen unablässig. Am Samstag war es wieder so weit: „In der Naturschauhöhle ,Feuchter Keller‘ am Hintertrattberg in St. Koloman ist eine Person im Blaßschacht rund 30 Meter tief abgestürzt“, schilderte Landesleiterin Monika Feichtner das Szenario.
25 Frauen und Männer der Salzburger Höhlenrettung sowie der Höhlenrettung FreilassingBayrische Bergwacht stiegen in die „Unterwelt“. Mit den bayrischen Kollegen gebe es seit zehn Jahren eine enge Zusammenarbeit, so Feichtner. Im aktuellen Übungsfall mussten die Höhlenretter den „Verletzten“über eine rund 800 Meter lange Strecke aus dem Berg an die Oberfläche holen. „Übungsschwerpunkte sind dabei die Einrichtung einer Kommunikationsleitung unter Berg, sprich die Verlegung einer Telefonleitung. Damit ist die Verbindung zur Außenwelt gesichert, man kann sogar eine direkte Verbindung zu einem Krankenhaus aufbauen“, so die Landesleiterin. Ebenso die Einrichtung einer kabellosen Nachrichtenübertragung mittels eines sogenannten Cave Links, der wie eine SMSÜbermittlung funktioniere.
Wie anstrengend und aufwendig eine solche Bergeaktion unter Tag tatsächlich ist, zeigte sich auch bei dieser Übung. „In den Höhlenschächten haben wir verschiedene Abschnitte, die mit einzelnen Rettern besetzt werden. Unser Ziel ist es, dass diese Gruppen, die hier zusammenarbeiten müssen, herausfinden, wo die Abläufe gut passen und wo noch trainiert werden muss“, so Monika Feichtner. Konkret sei die Schachtbergung mittels Flaschenzügen und Winden sowie eines Seilbahnbaus für eine schonende Art der Bergung eines Verletzten im horizontalen Höhlengelände geübt worden.