Kein Notarzt für den Flachgau
Christian Stöckl präsentierte ein System, das die Versorgung des Flachgaus bei Notfällen verbessern soll. Noch gibt es dafür aber nicht genügend Ärzte. Einen eigenen Notarzt wird es nicht geben.
In der Diskussion um die notärztliche Versorgung des nördlichen Flachgaus hat Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) am Mittwoch angekündigt, ein neues Modell zu prüfen. Politiker des nördlichen Flachgaus und des angrenzenden Oberösterreichs hatten ja beklagt, dass die notärztliche Versorgung der Region von der Stadt Salzburg aus zu wenig sei.
Einem eigenen Notarztstützpunkt für Straßwalchen erteilte Stöckl eine Absage. „Dafür sind die Fallzahlen in der Region viel zu gering“, sagt Stöckl. Er will aber dem Gefühl der Verunsicherung in der Bevölkerung Rechnung tragen, dass die ärztliche Versorgung in der Nacht nicht mehr gewährleistet ist. Dieses ist vor allem darin begründet, dass es seit Ende 2015 keinen hausärztlichen Bereitschaftsdienst nach 23 Uhr mehr gibt.
„Die Hausärzte sind ja früher auch zu Notfällen gefahren und waren vor Ort, bevor der Notarzt gekommen ist.“Deshalb arbeitet man nun daran, die Hausärzte für eine Notfallbereitschaft zu gewinnen. So soll die Leitstelle des Roten Kreuzes bei einem Notfall auch einen Hausarzt aus der Region alarmieren. Der kann dann bis zum Eintreffen des Notarztes erste Maßnahmen treffen.
Der Plan ist, dass der Hausarzt nach Ende seines Bereitschafts- dienstes um 23 Uhr noch erreichbar bleibt, um bei einem Notfall auszurücken. Sollte es tatsächlich zu einem Einsatz kommen, würde man dem Arzt das mit 500 Euro abgelten. Derzeit habe man aber noch nicht genügend Ärzte, um das System zu starten, sagt Stöckl. „Wir bräuchten zehn bis zwölf Ärzte um das System an 365 Tagen
„Zu wenig Fälle für einen eigenen Stützpunkt.“Christian Stöckl, LH-Stv.
einzuführen. Es haben sich aber noch nicht genug Ärzte dazu bereit erklärt.“
SPÖ-Chef Walter Steidl begrüßt dieses Modell, fordert aber eine rasche Umsetzung. „Das Problem ist seit einem Jahr auf dem Tisch. Es ist eine billige Ausrede, dass es dafür nicht genug Ärzte gibt. Das ist nur eine Frage des Preises. Stöckls Angebot ist wohl nicht ausreichend.“