Salzburger Nachrichten

20-jähriger Bürmooser brachte die Bullen zur Verzweiflu­ng

Red Bull Salzburg musste sich gegen Austria Wien trotz drückender Überlegenh­eit mit einem 0:0 begnügen. Im Tor der Wiener glänzte der in Salzburg ausgebilde­te Patrick Pentz.

- MICHAEL UNVERDORBE­N ALEXANDER BISCHOF

SALZBURG. Tag der Jugend in der Bullen-Arena – und weil das zu keinem heimischen Fußballclu­b besser passt als zu Red Bull Salzburg, veranstalt­ete die Bundesliga den Ehrentag für Österreich­s Nachwuchsk­icker am Sonntag im Rahmen des Spitzenspi­els zwischen Salzburg und Austria Wien. Hintergrun­d war, die Nachwuchsa­rbeit der Bundesliga-Teams stärker in den Fokus zu rücken und die 4102 Kinder und Jugendlich­en, die von 527 Nachwuchst­rainern in jährlich 55.880 Stunden betreut werden, einmal öffentlich zu würdigen.

Da passte es auch ins Bild, dass die Bullen wieder mit einigen U21Spieler­n (Caleta-Car, Samassekou, Haidara, Wolf) in der Startelf begannen. Sie konnten der Partie gegen irrsinnig defensive und destruktiv­e Wiener aber nicht ihren Stempel aufdrücken. Am Ende musste sich Salzburg vor 8100 Zuschauern mit einem torlosen Unentschie­den zufrieden geben, der Sprung an die Tabellensp­itze wurde damit vorerst verpasst.

Wieder einmal wäre für Salzburg mehr möglich gewesen. Von Beginn weg dominierte die Elf von Trainer Marco Rose. Nur bei einem Kopfball von Kevin Friesenbic­hler (26.) kam einmal Gefahr auf, Bullen-Keeper Alexander Walke war aber zur Stelle. Ansonsten lief die Partie wie auf einer schiefen Ebene. Die Salzburger erzeugten viel Druck, aber durch die dicht gestaffelt­en Abwehrreih­en der Austria gab es kein Durchkomme­n. Oft kam der letzte Pass nicht an, manchmal fehlte auch die Präzision. Und ein klares Handspiel von Austria-Kapitän Raphael Holzhauser im Strafraum wurde von Schiedsric­hter Alexander Harkam übersehen – der Elferpfiff blieb aus (9.).

Die beste Möglichkei­t fand Amadou Haidara in der 38. Minute vor. Doch der ansonsten so schussgewa­ltige Mittelfeld­mann verzog. Fredrik Gulbrandse­n scheiterte kurz vor dem Pausenpfif­f per Kopf am überragend­en Austria-Ersatztorh­üter Patrick Pentz. Der 20-jährige gebürtige Salzburger, der in der Jugend für den SV Bürmoos gespielt hatte und in der Red-Bull-Akademie ausgebilde­t wurde, nützte seine Chance und machte die besten Möglichkei­ten der Bullen zunichte.

„Patrick hat ein Riesenspie­l gemacht. Er ist eigentlich unser dritter Torhüter, umso mehr muss man seine Leistung heute anerkennen“, sagte Austria-Trainer Thorsten Fink, der zugab, dass seine Elf „nicht wie eine Mannschaft spielte, die Meister werden möchte“.

In der zweiten Hälfte erhöhte Salzburg noch einmal Druck und Tempo – aber das Tor der Austria blieb wie vernagelt. Stets war Pentz zur Stelle oder es fehlte auch am nötigen Glück: etwa bei einem Drehschuss von Hannes Wolf (54.), bei einem platzierte­n Freistoß von Valon Berisha (81.) oder einem Kopfball von Duje Caleta-Car (84.), der das Ziel nur um Zentimeter verfehlte.

Am Ende sagte die Statistik mehr als tausend Worte: 24 zu 5 Torschüsse zugunsten von Red Bull Salzburg. Der Auftakt in eine intensive Fußballwoc­he mit drei Heimspiele­n innerhalb von nur sieben Tagen verlief für die Bullen damit nicht nach Wunsch. „Wir hätten die Partie gewinnen müssen. Dennoch hat meine Mannschaft heute extrem viel richtig gemacht. Wir hatten unsere Torchancen. Manchmal hat vielleicht der letzte Laufweg gefehlt“, sagte Trainer Rose, der angesichts der angespannt­en Personalsi­tuation aber auch nicht unzufriede­n war. „Mit der Leistung bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis weniger.“Mittelfeld­spieler Berisha hingegen war maßlos enttäuscht und sprach von „zwei verlorenen Punkten“.

Weiter geht es am Donnerstag mit einem Heimspiel in der Europa League gegen Marseille, kommenden Sonntag gastiert der WAC in der Red-Bull-Arena.

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BILD: SN/APA/KRUGFOTO Austria-Torhüter Patrick Pentz war auch von Fredrik Gulbrandse­n nicht zu bezwingen. Der gebürtige Salzburger zeigte beim 0:0 gegen die Bullen eine Topleistun­g.
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BILD: SN/GEPA Für Salzburgs Valon Berisha waren es zwei verlorene Punkte.

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