20-jähriger Bürmooser brachte die Bullen zur Verzweiflung
Red Bull Salzburg musste sich gegen Austria Wien trotz drückender Überlegenheit mit einem 0:0 begnügen. Im Tor der Wiener glänzte der in Salzburg ausgebildete Patrick Pentz.
SALZBURG. Tag der Jugend in der Bullen-Arena – und weil das zu keinem heimischen Fußballclub besser passt als zu Red Bull Salzburg, veranstaltete die Bundesliga den Ehrentag für Österreichs Nachwuchskicker am Sonntag im Rahmen des Spitzenspiels zwischen Salzburg und Austria Wien. Hintergrund war, die Nachwuchsarbeit der Bundesliga-Teams stärker in den Fokus zu rücken und die 4102 Kinder und Jugendlichen, die von 527 Nachwuchstrainern in jährlich 55.880 Stunden betreut werden, einmal öffentlich zu würdigen.
Da passte es auch ins Bild, dass die Bullen wieder mit einigen U21Spielern (Caleta-Car, Samassekou, Haidara, Wolf) in der Startelf begannen. Sie konnten der Partie gegen irrsinnig defensive und destruktive Wiener aber nicht ihren Stempel aufdrücken. Am Ende musste sich Salzburg vor 8100 Zuschauern mit einem torlosen Unentschieden zufrieden geben, der Sprung an die Tabellenspitze wurde damit vorerst verpasst.
Wieder einmal wäre für Salzburg mehr möglich gewesen. Von Beginn weg dominierte die Elf von Trainer Marco Rose. Nur bei einem Kopfball von Kevin Friesenbichler (26.) kam einmal Gefahr auf, Bullen-Keeper Alexander Walke war aber zur Stelle. Ansonsten lief die Partie wie auf einer schiefen Ebene. Die Salzburger erzeugten viel Druck, aber durch die dicht gestaffelten Abwehrreihen der Austria gab es kein Durchkommen. Oft kam der letzte Pass nicht an, manchmal fehlte auch die Präzision. Und ein klares Handspiel von Austria-Kapitän Raphael Holzhauser im Strafraum wurde von Schiedsrichter Alexander Harkam übersehen – der Elferpfiff blieb aus (9.).
Die beste Möglichkeit fand Amadou Haidara in der 38. Minute vor. Doch der ansonsten so schussgewaltige Mittelfeldmann verzog. Fredrik Gulbrandsen scheiterte kurz vor dem Pausenpfiff per Kopf am überragenden Austria-Ersatztorhüter Patrick Pentz. Der 20-jährige gebürtige Salzburger, der in der Jugend für den SV Bürmoos gespielt hatte und in der Red-Bull-Akademie ausgebildet wurde, nützte seine Chance und machte die besten Möglichkeiten der Bullen zunichte.
„Patrick hat ein Riesenspiel gemacht. Er ist eigentlich unser dritter Torhüter, umso mehr muss man seine Leistung heute anerkennen“, sagte Austria-Trainer Thorsten Fink, der zugab, dass seine Elf „nicht wie eine Mannschaft spielte, die Meister werden möchte“.
In der zweiten Hälfte erhöhte Salzburg noch einmal Druck und Tempo – aber das Tor der Austria blieb wie vernagelt. Stets war Pentz zur Stelle oder es fehlte auch am nötigen Glück: etwa bei einem Drehschuss von Hannes Wolf (54.), bei einem platzierten Freistoß von Valon Berisha (81.) oder einem Kopfball von Duje Caleta-Car (84.), der das Ziel nur um Zentimeter verfehlte.
Am Ende sagte die Statistik mehr als tausend Worte: 24 zu 5 Torschüsse zugunsten von Red Bull Salzburg. Der Auftakt in eine intensive Fußballwoche mit drei Heimspielen innerhalb von nur sieben Tagen verlief für die Bullen damit nicht nach Wunsch. „Wir hätten die Partie gewinnen müssen. Dennoch hat meine Mannschaft heute extrem viel richtig gemacht. Wir hatten unsere Torchancen. Manchmal hat vielleicht der letzte Laufweg gefehlt“, sagte Trainer Rose, der angesichts der angespannten Personalsituation aber auch nicht unzufrieden war. „Mit der Leistung bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis weniger.“Mittelfeldspieler Berisha hingegen war maßlos enttäuscht und sprach von „zwei verlorenen Punkten“.
Weiter geht es am Donnerstag mit einem Heimspiel in der Europa League gegen Marseille, kommenden Sonntag gastiert der WAC in der Red-Bull-Arena.