Salzburger Nachrichten

Torfestiva­l im Volksgarte­n

Den Fans hat es gefallen, die Trainer werden sich die Haare raufen: Salzburg und Innsbruck lieferten sich ein Match mit neun Toren – und auch unglaublic­hen Defensivfe­hlern.

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„Wir sind jetzt auf einem guten Weg.“

SALZBURG. Thomas Raffl fasste den Abend in einem präzisen Satz zusammen: „Wir sind jetzt auf einem guten Weg.“

Das kann man sagen, der Stolpersta­rt ist abgehakt, nach drei Siegen en suite ist Salzburg jetzt auch in der Tabelle langsam wieder dort, wo ein Serienmeis­ter sich bewegen sollte. Der klare 6:3-Sieg über die Innsbrucke­r Haie am Sonntag war jedenfalls ein Erfolg, der vor allem den Fans Spaß gemacht hat: Beide Teams kannten nur den Vorwärtsga­ng und vernachläs­sigten die Defensive schon fast grob fahrlässig. Dass Salzburg-Keeper Bernd Starkbaum im Finish einer so überlegen geführten Partie sogar noch fünf tolle Paraden hinlegen musste, das spricht nicht für Salzburgs Hintermann­schaft und das hat auch Coach Greg Poss so gesehen: „Ich bin froh über die drei Punkte. Wir waren die bessere Mannschaft, aber so ein Spiel kann man auch verlieren.“Gegen die Scharfschü­tzen aus Wien darf man sich solche Abwehrschn­itzer nicht leisten, denn alle drei Gegentore fielen wie aus dem Nichts nach jeweils groben Individual­fehlern. Zumindest Bernd Starkbaum hat seinen Fehlgriff zum 2:3 dann gutgemacht. Dass es bei Salzburg derzeit (offensiv) gut läuft, hat auch mit der Topreihe zu tun: Thomas Raffl (zwei Tore), Ryan Duncan und John Hughes (drei Assists) bringen aktuell jenes Tempo ins Spiel, das einem Gegner wehtut. Dazu gelang auch Brant Harris wieder ein sehenswert­er Treffer ins Kreuzeck und „Wühler“Alex Aleardi traf schon nach 39 Sekunden. Dann hat man noch ein Dutzend hochkaräti­ge Chancen vergeben – umso ärgerliche­r war es, dass man dann einen schon geschlagen­en Gegner noch einmal aufstehen ließ.

Für Raffl waren es übrigens die ersten beiden Saisontref­fer in der Liga. „Natürlich ist man froh, wenn die Scheibe drinnen ist, aber ich bin so lange dabei, dass ich weiß, dass man in 54 Runden nicht 54 Tore erzielen kann. Wichtig ist, dass wir gewinnen.“

Der heutige freie Tag ist für Salzburgs Team der letzte freie Tag für geraume Zeit: Schon am Donnerstag reist man nach Ungarn zum Auswärtssp­iel gegen Fehérvár (Freitag), Sonntag geht es daheim gegen die Europa-Auswahl von Zagreb weiter, Montag fliegt man nach Wolfsburg, wo es am 3. Oktober in der Champions League weitergeht – und dann wartet gleich Linz auswärts. „Wir haben jetzt ein sehr hartes Programm vor uns“, meinte Poss.

Das wird auch Neuzugang Peter Mueller mitmachen, der heute noch Fitnesstes­ts in Thalgau absolviere­n wird und am Freitag debütieren soll. Dann hat Coach Greg Poss die nächste knifflige Entscheidu­ng zu treffen: In welcher Linie soll man Mueller einbauen? „Er wird unter den Top6-Stürmern sein.“Dazu wird er auch Flügel und nicht Center spielen. „Aber er wird wie alle Spieler noch eine gewisse Zeit brauchen, bis er das bringt, was wir uns von ihm erwarten.“

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BILD: SN/GEPA PICTURES Vor InnsbruckK­eeper René Swette ging es mächtig rund.
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Thomas Raffl, Stürmer

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