DTM plant Rückkehr auf den Salzburgring
ITR-Chef Gerhard Berger schickte bereits seine Experten zur Inspektion. Für Hersteller ist das süddeutsche Einzugsgebiet attraktiv.
SPIELBERG. Fährt das Deutsche Tourenwagen Masters schon 2018 auf dem Salzburgring? Wenn es nach Verantwortlichen des DTM-Veranstalters ITR, der drei Hersteller und Salzburgring-Chef Alex Reiner geht – ja! Sogar das Datum 5./6. Mai als Auftaktwochenende ist bereits im Gespräch, wie die SN exklusiv am Rande der vorletzten Saisonläufe auf dem Red Bull Ring erfuhren.
Fakt ist: ITR-Chef Gerhard Berger, der ebenfalls in Tirol wohnende Präsident des Deutschen Motorsportbundes Hans-Joachim Stuck und Vertreter von Audi, BMW und Mercedes wünschen sich den Salzburgring aufgrund der Nähe zum süddeutschen Raum als Schauplatz. Die Strecke hat die nötige Lizenz: „Wäre die nicht gegeben, hätten wir gar keine Inspektion gemacht“, erklärte ein ITR-Mitglied. Gerhard Berger, der den Salzburgring – für viele scherzweise – schon vergangenen Montag im „Sport & Talk“bei Servus TV erwähnt hatte, erklärte den SN: „Im Hinblick auf die Saison 2018 prüfen wir derzeit ein paar interessante Rennstrecken, die zurzeit nicht im DTM-Kalender stehen. Der Salzburgring gehört zu den Optionen, die wir uns einmal näher anschauen. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.“
In der vergangenen Woche hatten ITR-Abteilungsleiter den Salzburgring inspiziert. Fahrerlager, Boxen etc. seien „kompatibel“. Ein Fragezeichen sind die Auslaufzonen (besonders Fahrerlagerkurve) in Relation zur erwarteten Geschwindigkeit der 500-PS-Boliden. „Da geht es strikt nach FIA-Bestimmungen, Punktum“, sagte Stuck.
Die ITR wird in absehbarer Zeit noch keinen DTM-Kalender veröffentlichen. Der wird so abgestimmt, dass es keine Überschneidungen mit Formel 1 und wenn möglich WEC (wegen BMW) geben wird. Von den heurigen Rennen „wackeln“ Moskau, Hungaroring und Eurospeedway Lausitz (dort muss die ITR nach dem Eigentümerwechsel einen Veranstalter finden). Berger bestätigte mehrmals, den Kalender 2018 von derzeit neun auf zehn Veranstaltungen erweitern zu wollen. „Wir wollen Schauplätze mit vielen Zuschauern. Wir möchten nicht, dass die TV-Kameras leere Tribünen ins Bild rücken“, erklärte ein ITR-Sprecher. Eine gut gefüllte Fahrerlager-Naturtribüne auf dem Salzburgring wie zu Zeiten der Motorrad-WM oder der STW-Meisterschaft wäre passend. Der Red Bull Ring bleibt im Kalender: Auch Chef Dietrich Mateschitz befürworte zwei Rennwochenenden auf den österreichischen Strecken, hieß es.
Die Vorgängerserie Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (ebenfalls DTM) trug bereits 1987 und 1988 Wertungsläufe im Nesselgraben aus, nach mehreren Startunfällen und keiner Wertung der Rennen 1988 war das Gastspiel aber vorbei.