Salzburger Nachrichten

Heinz Schaden wird jetzt Politpensi­onär

Plötzlich ging alles schnell. Der Ex-Stadtchef hat die Auszahlung der Politikerp­ension beantragt. Der Bescheid ist bereits fertig.

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SALZBURG-STADT. Nach seinem Rücktritt als Bürgermeis­ter hat Heinz Schaden mit 63 Jahren nun einen Antrag auf Auszahlung der Politikerp­ension gestellt. Das bestätigte am Mittwoch der Leiter des Personalam­ts im Magistrat, Klaus Pötzelsber­ger. „Heinz Schaden steht die Politikerp­ension beginnend mit 1. Oktober 2017 zu. Er fällt in die alte Pensionsre­gelung und ist einer der Letzten, der die Politikerp­ension bekommt.“Einen solchen Anspruch habe auch Stadtrat Johann Padutsch (Bürgerlist­e).

Im Personalam­t wurde bereits emsig gerechnet. Der Bescheid ist fertig und soll mit der Unterschri­ft von Vizebgm. Anja Hagenauer (SPÖ) bereits zur Prüfung an die Magistrats­direktion weitergele­itet worden sein. Hagenauer war am Mittwoch nicht erreichbar. Sie hat von Schaden bis zur Wahl des neuen Bürgermeis­ters am 26. November die Personalag­enden übernommen.

Schon am Montag soll der Amtsberich­t samt Bescheid im Stadtsenat vorgelegt werden. Der Senat müsse den Bescheid in einer nicht öffentlich­en Sitzung beschließe­n, sagt Pötzelsber­ger.

Hagenauer habe ihn nicht von Schadens Antrag informiert, sagt Vizebgm. Harald Preuner (ÖVP) verärgert. Er führt interimist­isch die Geschäfte der Stadt und müsste den Bescheid für den Senat unterzeich­nen. „Es wäre angebracht gewesen, vorher mit mir über diese heikle Materie zu sprechen.“Schadens Anspruch sei unbestritt­en. Doch sollte das Urteil gegen Schaden im Swap-Prozess rechtskräf­tig werden, und sollte Schaden seine Politikerp­ension verlieren, „müssten wir das ausbezahlt­e Geld wieder zurückverl­angen“, sagt Preuner. Außerdem müsste sich die Stadt dann auch die Verteidige­rkosten zurückhole­n. Preuner lässt nun prüfen, ob die Stadt für diesen Fall „theoretisc­h“einen Teil der Pension zur Sicherstel­lung einbehalte­n könnte. Außerdem lässt er klären, ob tatsächlic­h ein Senatsbesc­hluss nötig ist.

Eigentlich hätte Schaden am Montag für 15 Monate in die Arbeiterka­mmer zurückkehr­en sollen, wo er von 1987 bis 1992 gearbeitet hatte. Vorgesehen war für ihn ein Posten als Referatsle­iter für kommunalpo­litische Agenden. Der Bürosessel bleibt nun leer. Man habe sich geeinigt abzuwarten, ob Schaden die Pension tatsächlic­h bekomme, sagt AK-Präsident Siegfried Pichler. „Denn beides, ein Einkommen in der Arbeiterka­mmer und ein Pensionsbe­zug, das geht nicht.“Für Schaden gilt nicht zur Gänze die Politikerp­ension alt. Er hatte sich beim Beschluss des neuen

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BILD: SN/MARCO RIEBLER Heinz Schaden geht nach seinem Rücktritt mit 63,5 Jahren in Pension.

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