Tödlicher Sturm Xavier über Deutschland
Ausnahmezustand im Norden Deutschlands: Die Feuerwehren standen nach schweren Verwüstungen durch einen Orkan im Dauereinsatz, der Verkehr wurde lahm gelegt.
Sturmtief „Xavier“hat am Donnerstag in Deutschland mindestens sechs Menschen getötet und in den beiden größten Städten des Landes den Nahverkehr mit voller Wucht getroffen. Die Berliner Feuerwehr rief den Ausnahmezustand aus. Die Hamburger Feuerwehr forderte die Bevölkerung zeitweise auf, wegen des Sturms nicht vor die Tür zu gehen.
Todesopfer, Verletzte, schwere Verwüstungen und hohe Sachschäden: So sieht eine erste Bilanz des Sturms „Xavier“aus, der am Donnerstag über Deutschland hinweggezogen ist. Die Zahl der Toten ist am Abend auf mindestens sieben gestiegen. Ein 72-Jähriger starb im ostdeutschen Bundesland Brandenburg an einer Bundesstraße – er wurde von einem Baum erschlagen, als er Äste von der Straße entfernen wollte, wie die Polizei in Potsdam mitteilte. Zuvor war bereits bekannt, dass im Bundesland Brandenburg drei Menschen in Autos starben. Auch im Berliner Stadtteil Tegel wurde eine Frau getötet, als ein Baum auf ihr Auto stürzte. In Hamburg starb eine 54 Jahre alte Beifahrerin durch einen Baum. In der Nähe von Schwerin erschlug ein umstürzender Baum einen Lastwagenfahrer. Die Berliner Feuerwehr hat wegen des Sturms „Xavier“den Ausnahmezustand ausgerufen. Beeinträchtigt war auch der Bahnverkehr und der Betrieb in den Berliner Flughäfen: Schönefeld und Tegel stellten vorübergehend die Abfertigung ein.
Tausende Menschen hatten Probleme, von der Arbeit oder der Schule nach Hause zu kommen, weil Busse und Züge nicht fuhren. In Wilhelmshaven hat der Sturm einen rund 1000 Tonnen schweren Hafenkran aus den Angeln gehoben und ins Fahrwasser der Jade gestürzt. Orkanböen der Stärke 12 hatten den auf Schienen laufenden Kran angehoben und umgekippt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) appellierte an die Bevölkerung, den Aufenthalt im Freien „möglichst zu vermeiden“.