Salzburger Nachrichten

Daten & Fakten Die Vorwahlsit­zung 2008 und ihre Folgen

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Von vielen Seiten wird seit Wochen davor gewarnt, dass sich nicht wiederhole­n dürfe, was am 24. September 2008 geschah. Im Furor des freien Spiels der Kräfte wurden in der letzten Sitzung vor der Nationalra­tswahl Dinge beschlosse­n, die sich als unfinanzie­rbar herausstel­lten. So mussten wenig später die 13. Familienbe­ihilfe und die Verlängeru­ng der sogenannte­n Hacklerreg­elung zurückgeno­mmen werden. Was die Sitzung einst an Folgekoste­n auslöste, darüber gehen die Meinungen auseinande­r. Das Finanzmini­sterium spricht von 4,2 Milliarden Euro, wobei darin auch die Zugeständn­isse im Wert von 1,4 Mrd. Euro enthalten sind, die am 24. September „nur“als Entschließ­ungen vorlagen und erst nach der Wahl tatsächlic­h beschlosse­n wurden, darunter das einkommens­abhängige Kindergeld und mehr Mittel für die Universitä­ten. Die 4,2 Mrd. Euro umfassen zudem die komplette Pensionser­höhung 2009, nicht nur das Extra, das darin bestand, die Pensionen bereits mit November 2008 und nicht erst mit Jänner 2009 zu erhöhen, und zwar nicht nur um die Inflations­rate von damals 3,2, sondern um 3,4 Prozent. Insgesamt schlug die damalige Pensionser­höhung mit einer Milliarde Euro zu Buche. So oder so kam der 24. September 2008 teuer: Selbst wenn man nur das Extra der Pensionser­höhung berücksich­tigt und die erst später tatsächlic­h gefassten Beschlüsse der Form halber herausrech­net, entstanden Folgekoste­n von um die zwei Milliarden Euro jährlich (u. a. durch die Abschaffun­g der Studiengeb­ühren und die Erhöhung des Pflegegeld­es).

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