Vegas-Mörder wollte noch fliehen
Motiv des Täters bleibt offen. Polizei fand ein Schriftstück am Tatort.
Polizisten haben bei der Durchsuchung des Hotelzimmers, von dessen Fenster aus Stephen P. 59 Menschen tötete, einen Zettel mit einer Notiz gefunden. Das berichteten US-Medien unter Berufung auf die Ermittler. Dabei habe es sich nicht um einen Abschiedsbrief gehandelt, sagte der Polizeichef von Las Vegas, Joseph Lombardo. Weitere Details zu dem Schriftstück nannte er nicht.
Die Ermittler seien sich Lombardo zufolge zudem sicher, dass P. geplant habe, nach seinen tödlichen Schüssen noch zu fliehen. Als Einsatzkräfte das Zimmer im 32. Stock des Mandalay-Bay-Hotels umstellten, fanden sie zwei Kameras, die Paddock auf einem Servierwagen im Flur vor seinem Zimmer installiert hatte. „Er tat zu diesem Zeitpunkt alles ihm Mögliche, um zu sehen, wie er noch fliehen könnte“, sagte Lombardo. Als ihm das nicht mehr möglich schien, habe er sich selbst erschossen.
In Paddocks Auto im Parkhaus des Hotels hätten Ermittler knapp 23 Kilogramm Sprengstoff und weitere 1600 Schuss Munition gefunden. Außerdem hatte er neben dem Hotel ein weiteres Zimmer in einem Komplex gemietet, von dem aus er einen Blick auf das „Life is Beautiful“-Musikfestival gehabt habe, das vom 22. bis 25. September in Las Vegas stattfand.
Zudem zeigte sich Lombardo überzeugt, dass der Todesschütze Hilfe gehabt haben müsse. Er verwies darauf, dass der 64-Jährige über Jahre hinweg ein riesiges Waffenarsenal angelegt und die Tat über längere Zeit akribisch vorbereitet habe. „Man muss annehmen, dass er an irgendeinem Punkt Hilfe gehabt hat“, sagte der Bezirks-Sheriff. Die Freundin des Todesschützen hatte nach eigenen Angaben keine Ahnung von den MassakerPlänen ihres Freundes.