Aus dem Echo wachsen neue Bilderwelten
Lois Renner, seit Jahren herausragender Vertreter österreichischer Gegenwartskunst, verwebt Malerei und Fotografie.
Lois Renner greift ein. Dafür greift der österreichische Künstler auch zurück in der Kunstgeschichte. In einer großen Schau seiner Werke im Salzburg Museum lässt sich das ab heute, Freitag, beispielhaft nachvollziehen. Aktuelle großformatige Bilder des gebürtigen Salzburgers werden dabei durch eine Auswahl seines Werkes seit den frühen 1990er-Jahren ergänzt,
Renner, der 1960 geboren wurde und in Wien und Salzburg lebt und arbeitet, verwebt Malerei und Fotografie. So entstehen beeindruckende Werke, die Historisches, bisweilen gut Bekanntes zitieren, pointiert kommentieren und dabei niemals als Zitate stehen bleiben, sondern ganz eigenständig leben. Exemplarisch dafür ist in der aktuellen Schau etwa Renners Werk „Retabel (Das Echo)“. Er nimmt für diese Arbeit den Hall des berühmten Isenheimer Altars von Matthias Grünewald auf und entwirft – nicht als Gegenstück, sondern als zeitgenössische Ergänzung – einen eigenen Altar. So atmen Renners Werke (Kunst-)Geschichte, ohne aber in ihr zu verharren, ohne sie zu verklären.
In den Prunkräumen der Neuen Residenz stellt Renner mit spektakulären Installationen einen Dialog zur Museumssammlung und auch zur Architektur des Hauses her.
Lois Renner ist dem Salzburg Museum seit Langem verbunden. Auch wenn er international lehre und ausstelle, sei Salzburg mit seiner „historischen Gegenwart“für ihn unverzichtbar, auch weil ihn die Kunst des Barock oder auch spezielle Kunstwerke aus der Museumssammlung immer wieder faszinierten. „Seine Bilder schreiben ihm eine Schlüsselposition im Diskurs über die Wirkungsweisen, Eigenschaften, Grenzen und Möglichkeiten der beiden Medien zu“, sagt Museumsdirektor Martin Hochleitner.
Renners Werke passen auch perfekt in eine inhaltliche Strategie des Hauses. „Ich will historische und zeitgenössische Kunst in einen spannenden Kontext bringen“, sagte Hochleitner vor vier Jahren über seine Ziele als Museumsleiter. Die Ausstellung zeigt, dass dafür Renner genau der Richtige ist, weil er Geschichte und Zukunft der Malerei gleichermaßen einfängt. Ausstellung: