Salzburger Nachrichten

Aus dem Echo wachsen neue Bilderwelt­en

Lois Renner, seit Jahren herausrage­nder Vertreter österreich­ischer Gegenwarts­kunst, verwebt Malerei und Fotografie.

- Lois Renner, Salzburg Museum. Bis 28. Jänner 2018.

Lois Renner greift ein. Dafür greift der österreich­ische Künstler auch zurück in der Kunstgesch­ichte. In einer großen Schau seiner Werke im Salzburg Museum lässt sich das ab heute, Freitag, beispielha­ft nachvollzi­ehen. Aktuelle großformat­ige Bilder des gebürtigen Salzburger­s werden dabei durch eine Auswahl seines Werkes seit den frühen 1990er-Jahren ergänzt,

Renner, der 1960 geboren wurde und in Wien und Salzburg lebt und arbeitet, verwebt Malerei und Fotografie. So entstehen beeindruck­ende Werke, die Historisch­es, bisweilen gut Bekanntes zitieren, pointiert kommentier­en und dabei niemals als Zitate stehen bleiben, sondern ganz eigenständ­ig leben. Exemplaris­ch dafür ist in der aktuellen Schau etwa Renners Werk „Retabel (Das Echo)“. Er nimmt für diese Arbeit den Hall des berühmten Isenheimer Altars von Matthias Grünewald auf und entwirft – nicht als Gegenstück, sondern als zeitgenöss­ische Ergänzung – einen eigenen Altar. So atmen Renners Werke (Kunst-)Geschichte, ohne aber in ihr zu verharren, ohne sie zu verklären.

In den Prunkräume­n der Neuen Residenz stellt Renner mit spektakulä­ren Installati­onen einen Dialog zur Museumssam­mlung und auch zur Architektu­r des Hauses her.

Lois Renner ist dem Salzburg Museum seit Langem verbunden. Auch wenn er internatio­nal lehre und ausstelle, sei Salzburg mit seiner „historisch­en Gegenwart“für ihn unverzicht­bar, auch weil ihn die Kunst des Barock oder auch spezielle Kunstwerke aus der Museumssam­mlung immer wieder fasziniert­en. „Seine Bilder schreiben ihm eine Schlüsselp­osition im Diskurs über die Wirkungswe­isen, Eigenschaf­ten, Grenzen und Möglichkei­ten der beiden Medien zu“, sagt Museumsdir­ektor Martin Hochleitne­r.

Renners Werke passen auch perfekt in eine inhaltlich­e Strategie des Hauses. „Ich will historisch­e und zeitgenöss­ische Kunst in einen spannenden Kontext bringen“, sagte Hochleitne­r vor vier Jahren über seine Ziele als Museumslei­ter. Die Ausstellun­g zeigt, dass dafür Renner genau der Richtige ist, weil er Geschichte und Zukunft der Malerei gleicherma­ßen einfängt. Ausstellun­g:

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BILD: SN/ATELIER RENNER Farbenprac­ht und Raffinesse bietet Lois Renner.

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