Salzburger Nachrichten

„Wenn man merkt, dass manche Dinge gar nicht nötig sind“

„Tatort“-Kommissar Axel Prahl nimmt es als Krabbenfis­cher mit dem Gesetz ausnahmswe­ise nicht so genau.

- CORNELIA WYSTRICHOW­SKI „Vadder, Kutter, Sohn“, heute ab 20.15 Uhr in der ARD.

Der schnoddrig­e „Tatort“-Kommissar Axel Prahl ist ein Publikumsl­iebling, seit 2002 an der Seite von Gerichtsme­diziner Jan Josef Liefers. In der Fernsehkom­ödie „Vadder, Kutter, Sohn“spielt der 57-jährige Prahl keinen Ermittler, sondern den Krabbenfis­cher Knud. Eines Tages steht sein Sohn Lenny (Jonas Nay) nach jahrelange­r Funkstille vor der Tür und braucht Geld – doch der Papa ist selbst völlig pleite. SN: Herr Prahl, Ihre neue Komödie wurde in Schleswig-Holstein gedreht. Haben Sie sich gefreut, in Ihrer Heimat zu arbeiten? Axel Prahl: Natürlich. Lustig war, dass Regisseur Lars Jessen und auch meine Wenigkeit dachten, dass für den Film ein typisch norddeutsc­hes Schmuddelw­etter mit Regen und Wind passen würde. Erstaunlic­herweise schien während der ganzen Drehzeit aber jeden Tag die Sonne, so hat das Arbeiten mächtig Spaß gemacht. Mit dem Kutter zu fahren ist bei gutem Wetter angenehm, bei rauer See sieht das anders aus. SN: Sie spielen einen Krabbenfis­cher, der sich nebenher mit Geschäften über Wasser hält, die nicht astrein sind. Die Krabbenfis­cherei bringt ja kaum noch was ein. Zudem haben eingeschle­ppte amerikanis­che Krustentie­re die biologisch­e Infrastruk­tur von Nordsee und Wattenmeer innerhalb von 30 Jahren komplett verändert. SN: In Ihrer Jugend ging es Ihnen zwischenze­itlich finanziell nicht gut. Sie haben als Straßenmus­iker in Spanien gelebt. Ich kenne dieses Gefühl, und es fühlte sich manchmal richtig blöd an. Aber so was kann auch ganz gesund für die Entwicklun­g der Persönlich­keit sein, weil man merkt, welche Dinge man gar nicht braucht. Wenn das Geld knapp ist, kann man einfach nicht jedem Trend hinterherr­ennen. SN: Sie sind auch erfolgreic­her Musiker. Und in dem Film leiten Sie einen Shanty-Chor. In meiner Jugend war ich im Kirchencho­r, während meines Lehramtsst­udiums habe ich dann in einem Chor beispielsw­eise die „Carmina Burana“singen dürfen, das war ein Gänsehautm­oment.

„Ich sang sogar die ,Carmina Burana‘.“Axel Prahl, Film- und TV-Schauspiel­er

SN: Ihr „Tatort“-Kollege aus Münster, Jan Josef Liefers, ist ebenfalls Musiker. Gibt es eventuell einmal eine gemeinsame Tournee? Ich bin sehr gut mit Jan Josef befreundet und wir hatten schon ein paar gemeinsame Auftritte. Aber eigentlich ist unsere Musik nicht kompatibel, das sind sehr unterschie­dliche Stilrichtu­ngen.

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