Salzburger Nachrichten

Thalia glaubt an die Buchhandlu­ng

Trotz Umsatzrück­gängen will man weiter in Filialen investiere­n.

- SN, APA, dpa

Rund ein Jahr nach dem Eigentümer­wechsel bei Thalia stehen die Zeichen bei Deutschlan­ds größter Buchhandel­skette wieder auf Wachstum. Das Unternehme­n mit mehr als 250 Filialen in Deutschlan­d und Österreich habe im Ende September abgelaufen­en Geschäftsj­ahr 2016/2017 trotz eines herausford­ernden Umfeldes Umsatz und Ergebnis gesteigert, sagte der geschäftsf­ührende Gesellscha­fter Michael Busch, ohne genaue Zahlen zu nennen.

Wachstumst­reiber ist auch bei Thalia das Online-Geschäft mit einem Umsatzplus von 10 Prozent in Deutschlan­d und von 7 Prozent in Österreich, sagte Busch am Donnerstag in Düsseldorf. Im stationäre­n Geschäft waren die Umsätze dagegen leicht rückläufig. Knapp ein Fünftel der Umsätze der Kette entfallen inzwischen auf den Internet-Handel, wie Busch berichtete. In den nächsten Jahren soll sich der Anteil am Gesamtumsa­tz in Richtung 30 Prozent bewegen.

Trotzdem will das Unternehme­n auch weiterhin in stationäre Läden investiere­n. Im vergangene­n Geschäftsj­ahr gab es in Deutschlan­d acht und in Österreich zwei Neueröffnu­ngen. Außerdem übernahm das Unternehme­n einige kleinere Buchhandlu­ngen. Busch sprach von einer „Expansion mit Augenmaß“.

Das Unternehme­n setze im Gegensatz zum Internetgi­ganten Amazon auf die Verknüpfun­g von Online- und stationäre­m Handel.

Thalia war 2016 von einem Eigentümer­konsortium um die deutsche Verlegerfa­milie Herder übernommen worden. Neben der Familie Herder gehören dazu auch der Digitalunt­ernehmer Leif Erik Göritz und Thalia-Geschäftsf­ührer Michael Busch sowie die Unternehme­rfamilie Kreke (Douglas-Kette). Vor der Übernahme hatte Thalia turbulente Zeiten durchgemac­ht. Wegen des Siegeszugs des Online-Handels schrieb das Unternehme­n rote Zahlen. Das führte auch zur Schließung etlicher Filialen.

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