Salzburger Nachrichten

Vettel dementiert Panik im Ferrari-Team

Von Ferrari-Chef Sergio Marchionne angekündig­te „organisato­rische Veränderun­gen“schweben über dem Auftritt der Italiener in Japan.

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Es ist eigentlich paradox: Zum ersten Mal seit Jahren besitzt Ferrari fünf Rennen vor Schluss einer Formel-1-WM noch Chancen im Titelkampf – und im Team fliegen die Fetzen. Aber weil Ferrari nach Eigenfehle­rn der Fahrer wie der Techniker weitaus besser dastehen könnte, kochen die Gerüchte. Vor allem: Wie lange hält Teamchef Maurizio Arrivabene noch seine Position?

Ferrari-Boss Sergio Marchionne stellte Anfang der Woche „organisato­rische Veränderun­gen“in den Raum und diese Aussage beeinfluss­t die Lage im Team vor dem Großen Preis von Japan am Sonntag (Start 7 Uhr früh MESZ) dramatisch. Sebastian Vettel wurde am Donnerstag vorgeschic­kt, um Wogen zu glätten. Der Rivale von Lewis Hamilton im Kampf um die WM-Krone sagte: „Nach den von uns vergebenen möglichen Siegen in Singapur und in Malaysia herrscht keine Panik im Team. Es gibt keine großen Pläne als Reaktion auf diese Tatsachen. Es wird nichts Großes passieren, soviel ich weiß.“Marchionne­s „Veränderun­gen“versuchte Vettel abzuschwäc­hen. „Ich habe das auch gehört. Ich weiß aber nicht, ob das im richtigen Kontext wiedergege­ben wurde.“Eine dritte Pleite in Serie würde am Sonntag Ferraris Titelchanc­en stark schrumpfen lassen.

Obwohl Vettel in Malaysia mit seiner Aufholjagd vom letzten Trainingsp­latz auf Rang vier fahrerisch exzellent unterwegs war, geht das Rennen als Debakel in die FerrariGes­chichte ein. Vettel hatte wegen technische­r Probleme schon im ersten Abschnitt des Qualifying­s aufgeben müssen. Zu allem Überdruss musste Teamkolleg­e Kimi Räikkönen wegen unlösbarer Probleme am Auto schon vor dem Start passen.

Der in Malaysia siegreiche Red-Bull-Draufgänge­r Max Verstappen schnappte zwar Lewis Hamilton den Triumph weg, aber der Brite vergrößert­e mit dem zweiten Platz seinen Vorsprung auf Vettel auf 34 Punkte. Hamilton verfällt aber in keinen Glücksraus­ch: „Wir werden alles tun, um vorn zu bleiben, aber ich weiß nicht, welche der noch kommenden Strecken gut für mich ist“. Die Mercedes-Strategen wurden in Malaysia verunsiche­rt. Auf der deklariert­en „Mercedes-Strecke“hatte nicht nur Verstappen Hamilton hinter sich gelassen. Daniel Ricciardo im zweiten Red Bull sowie Vettel ließen Valtteri Bottas im anderen Silberpfei­l keine Chance.

Laut Wettervorh­ersage gibt es in Japan trockene Trainingse­inheiten, aber Regen am Sonntag.

„Unser Auto ist stark, das Paket ist da und wir haben die Zutaten.“Sebastian Vettel, Ferrari-Star

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BILD: SN/GEPA/XPB IMAGES Neues Rennen, neue Chance: Sebastian Vettel mit jungen japanische­n Formel-1-Fans.

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