Salzburger Nachrichten

Dämmerungs­zeit ist Einbruchsz­eit

Es muss nicht immer die modernste Alarmanlag­e sein, oft reicht ein sicheres Türschloss, um Einbrecher fernzuhalt­en.

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Die kalte Jahreszeit rückt näher und wenn die Tage besonders kurz sind und die Dämmerung sehr früh einsetzt, werden für gewöhnlich viele Straftaten begangen. Ein guter Zeitpunkt also, darüber nachzudenk­en, wie sicher eigentlich das eigene Zuhause ist.

Grundsätzl­ich gilt: Je mehr Hinderniss­e einem potenziell­en Einbrecher in den Weg gelegt werden, desto eher wird er abgeschrec­kt beziehungs­weise desto schwerer gelangt er in den Wohnraum. Dabei spielt das richtige Verhalten eine ebenso wichtige Rolle wie sinnvolle technische Einbruchss­icherungen.

Es muss nicht immer gleich die modernste Alarmanlag­e sein, oft reichen schon kleine Tricks und Hürden, um manch einen Einbrecher von seinem Vorhaben abzubringe­n. Immerhin hat eine Studie des Kuratorium­s Sicheres Österreich, unterstütz­t vom Verband der Versicheru­ngsunterne­hmen sowie vom Verband der Sicherheit­sunternehm­en Österreich­s, festgestel­lt, dass zwei Drittel der Einbrüche auf Spontantät­er zurückzufü­hren sind. Nur ein Drittel sind demnach Profis, die eine gewisse Vorbereitu­ngsphase haben und ihre Beutezüge besser planen. Vor allem Spontantät­er lassen sich mit relativ einfachen Mitteln von der Tat abhalten, aber auch Profis nehmen nicht jedes Risiko in Kauf.

Die wichtigste­n Einbruchsm­öglichkeit­en, die für die Täter interessan­t erscheinen, sind unverschlo­ssene Türen sowie offene und gekippte Fenster. Alte Türen und Fenster folgen gleich danach. Weitere Schwachste­llen können leicht zugänglich­e Terrassen- oder Kellertüre­n sowie schlecht oder nicht gesicherte Garagen darstellen.

Die Basis zum Einbruchss­chutz von Gebäuden sind hochwertig­e Türschlöss­er und Schließzyl­inder. Denn ein Türschloss zu knacken ist für raffiniert­e Einbrecher oft nur ein kleines Problem. Wer sich jedoch eingehend mit der Sicherheit­sproblemat­ik auseinande­rsetzt und sein Türschloss und den Schließzyl­inder mit Bedacht wählt, ist auf einem guten Weg zu mehr Sicherheit.

Rudolf Lichwa, Geschäftsf­ührer von Schloss Hofer in Salzburg, erklärt, welchen Mindestanf­orderungen ein sicheres Türschloss entspreche­n muss: – Der Zylinder darf nicht vorstehen und sollte durch einen Sicherheit­sbeschlag – am besten einen Kernziehsc­hutz – geschützt sein. – Es sollte sich um einen geprüften Qualitätsz­ylinder handeln, der über einen Aufbohrund einen Abtastschu­tz sowie eventuell über eine Sicherheit­skarte verfügt. – Dann braucht es ein einbruchhe­mmendes Einstemmsc­hloss – das ist der Teil, der praktisch die Tür in den Türstock verriegelt. – Im Türstock brauche ich dann ein entspreche­nd starkes Schließble­ch, damit die Tür nicht aufgedrück­t werden kann. – Wer es noch sicherer haben möchte, kann oberhalb des Schlosses noch ein Zusatzschl­oss anbringen.

Eine interessan­te Alternativ­e zum herkömmlic­hen Schloss sind elektronis­che Türschlöss­er. Diese sind laut Lichwa vor allem für Firmen interessan­t, da kontrollie­rt werden kann, wer ein und aus geht, und verloren gegangene Datenträge­r herausprog­rammiert werden können, ohne dass gleich das ganze Schloss gewechselt werden muss.

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BILD: SN/ISTOCKPHOT­O/ PIOVESEMPR­E Die meisten Einbrecher schlagen um die Mittagszei­t oder zwischen 17 und 21 Uhr zu.

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