Wahldebatten einfach ignorieren
Zum Leserbrief des Herrn Fuchs aus Wals bezüglich unerträglicher Wahldebatten vom 3. 10.:
Sehr geehrter Herr Fuchs, machen Sie es so wie ich: ignorieren! Schade um die Zeit! Ich habe mir diese Konfrontationen früher auch angesehen, es gab nur eine: ÖVP gegen SPÖ. Und eine davon ist mir noch in guter Erinnerung: 1975 Kreisky gegen Schleinzer. Hier ging es noch gesittet zu. Das hat sich in den Achtzigern dann geändert, als Jörg Haider das Zeitalter der Rabauken einläutete. Von da an war für mich Schluss mit lustig. Mein Einstieg in gute politische Bildung abseits dieser Wahlpodien erfolgte schon, als 1960, als es diese noch gar nicht in der Form gab, meine Schulzeit begann. Zu dieser Zeit schon hörte ich gemeinsam mit meinem Vater täglich im Radio die Nachrichten. Ich weiß noch, wie ich auf dem Schulweg mit einem gleichaltrigen Freund über den Kongo-Krieg diskutierte – als Achtjähriger. Damals habe ich den „Salzburger Boten“verschlungen und meiner Mutter während der Stallarbeit oder beim Kuchenbacken vorgelesen. Gute Zeitungen (SN, „Die Zeit“), hochinteressante Diskussionen im Fernsehen – abseits von Wahlen, wohlgemerkt! – geben mir den Input, der mir hilft, mich zu positionieren. Sicher nicht diese dubiosen Netzwerke, anders kann ich sie nicht nennen. Ich besitze auch einen Laptop, aber ich weiß heute noch nicht, wie Facebook und Konsorten funktionieren – weil ich nicht will! Matthias Knoblechner