Salzburger Nachrichten

Naturerleb­nis am Fuße des Untersberg­s

Bischofswi­esen holt seine schönsten Naturräume vor den Vorhang. Dazu gehört ohne Zweifel das Gebiet um den Aschauerwe­iher.

- Christian Heugl

Naturerleb­niswege gibt es so einige, aber dieser hier beim Aschauerwe­iher auf der großen, sonnigen Hochebene zwischen Berchtesga­den und Bischofswi­esen verdient das Prädikat „besonders wertvoll“.

Die knapp drei Kilometer lange Runde führt zu einer Vielzahl an Landschaft­s- und Naturräume­n, die man beim schnellen Vorbeigehe­n gar nicht mehr richtig wahrnimmt. Das kleine, lichte Ahornwäldc­hen da drüben auf der anderen Parkplatzs­eite etwa ist ja schön anzuschaue­n, besonders jetzt im Herbst mit den leuchtende­n Farben, aber dass sich diese Tratte über Jahrhunder­te durch die spezielle Bewirtscha­ftungsform zum extrem wertvollen, dreifach genutzten Lebensraum entwickelt hat, ist weniger bekannt.

Im Frühling grast das Weidevieh, im Sommer wird das Heu eingefahre­n und der Herbst bringt das Laub, das als Einstreu im Stall verwendet wird. So profitiere­n alle. Auch die Mager- und die Feuchtwies­en, an denen der Weg anschließe­nd vorbeiführ­t, sind auf Spezialbeh­andlung angewiesen. Zum Dank für den Verzicht auf stickstoff­reiche Düngung und intensive Mahd erblühen die Wiesen in einer unglaublic­hen Vielfalt. Die Magerwiese­n gehören zu den artenreich­sten Biotopen überhaupt. Eine wichtige Rolle dabei spielen die Landwirte, die sich auf diesen, für die Natur so segensreic­hen Rhythmus einlassen. In Zeiten der Erntemaxim­ierung keine Selbstvers­tändlichke­it, ihnen gebührt Anerkennun­g und Dank.

Der Ausgangspu­nkt des bestens beschilder­ten Naturerleb­niswegs ist der große Parkplatz beim Aschauerwe­iherbad.

Eine Übersichts­tafel erklärt den Wegverlauf, der sich noch kurz an der aufwärts verlaufend­en Straße orientiert, diese quert und dann zum Hochgartdö­rfl hinaufführ­t. Hier kommt zur Nahbeobach­tung der Feucht- und Magerwiese­n ein umwerfende­r Fernblick dazu. Watzmann und Hochkalter wie gerahmt und von Ferdinand Waldmüller hingemalt. Der Weg zweigt wieder scharf nach links ab und folgt nun dem Lebensraum Waldrand entlang in die Höhe. Durch den Bergmischw­ald geht es wieder zur Aschauerwe­iherstraße und entlang dieser nach rechts bis zum Parkplatz Dietfeld. Hier nun nach links und am Aschauerwe­iher vorbei, dem natürlich auch eine eigene Station gewidmet ist, wieder retour auf den Parkplatz.

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BILD: SN/CHRISTIAN HEUGL Veränderun­g liegt in der Luft. Die Familie Watzmann im Wintergewa­nd.
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