Naturerlebnis am Fuße des Untersbergs
Bischofswiesen holt seine schönsten Naturräume vor den Vorhang. Dazu gehört ohne Zweifel das Gebiet um den Aschauerweiher.
Naturerlebniswege gibt es so einige, aber dieser hier beim Aschauerweiher auf der großen, sonnigen Hochebene zwischen Berchtesgaden und Bischofswiesen verdient das Prädikat „besonders wertvoll“.
Die knapp drei Kilometer lange Runde führt zu einer Vielzahl an Landschafts- und Naturräumen, die man beim schnellen Vorbeigehen gar nicht mehr richtig wahrnimmt. Das kleine, lichte Ahornwäldchen da drüben auf der anderen Parkplatzseite etwa ist ja schön anzuschauen, besonders jetzt im Herbst mit den leuchtenden Farben, aber dass sich diese Tratte über Jahrhunderte durch die spezielle Bewirtschaftungsform zum extrem wertvollen, dreifach genutzten Lebensraum entwickelt hat, ist weniger bekannt.
Im Frühling grast das Weidevieh, im Sommer wird das Heu eingefahren und der Herbst bringt das Laub, das als Einstreu im Stall verwendet wird. So profitieren alle. Auch die Mager- und die Feuchtwiesen, an denen der Weg anschließend vorbeiführt, sind auf Spezialbehandlung angewiesen. Zum Dank für den Verzicht auf stickstoffreiche Düngung und intensive Mahd erblühen die Wiesen in einer unglaublichen Vielfalt. Die Magerwiesen gehören zu den artenreichsten Biotopen überhaupt. Eine wichtige Rolle dabei spielen die Landwirte, die sich auf diesen, für die Natur so segensreichen Rhythmus einlassen. In Zeiten der Erntemaximierung keine Selbstverständlichkeit, ihnen gebührt Anerkennung und Dank.
Der Ausgangspunkt des bestens beschilderten Naturerlebniswegs ist der große Parkplatz beim Aschauerweiherbad.
Eine Übersichtstafel erklärt den Wegverlauf, der sich noch kurz an der aufwärts verlaufenden Straße orientiert, diese quert und dann zum Hochgartdörfl hinaufführt. Hier kommt zur Nahbeobachtung der Feucht- und Magerwiesen ein umwerfender Fernblick dazu. Watzmann und Hochkalter wie gerahmt und von Ferdinand Waldmüller hingemalt. Der Weg zweigt wieder scharf nach links ab und folgt nun dem Lebensraum Waldrand entlang in die Höhe. Durch den Bergmischwald geht es wieder zur Aschauerweiherstraße und entlang dieser nach rechts bis zum Parkplatz Dietfeld. Hier nun nach links und am Aschauerweiher vorbei, dem natürlich auch eine eigene Station gewidmet ist, wieder retour auf den Parkplatz.