Der Boots-Traum ist geplatzt
Statt Boote zum Fliegen zu bringen, ist Kormaran in Konkurs geschlittert.
Ein Hightech-Sportboot, das zwischen Fahren, Gleiten und Fliegen seine Fahreigenschaften verändern kann, das hätte „Kormaran K7“werden sollen. Nun ist die Kormaran GmbH aus Salzburg auf Eigenantrag in Konkurs. Laut Kreditschutzverband von 1870 stehen Passiva von 3,9 Millionen Euro geschätzten Aktiva von einer Million Euro gegenüber. Sechs Mitarbeiter und 100 Gläubiger sind vom Konkurs betroffen. Dabei hatte alles so vielversprechend geklungen. So sehr, dass sich die PDP Holding GmbH von Peter Daniell Porsche, Urenkel von Ferdinand Porsche, zu einem Viertel an Kormaran beteiligt hatte. Bei der PDP heißt es, das sei ein Forschungsinvestment gewesen. „Es ist ein Risiko, in Forschung zu investieren. Aber auf der Basis, dass es auch staatliche Förderung der Forschungsförderungsgesellschaft gegeben hat, konnten wir annehmen, dass dies auch für einen
Investor förderungswürdig ist“, teilt die PDP mit. Wie viel Geld Porsches PDP ins Unternehmen gesteckt hat, darüber wird geschwiegen. Es hat jedenfalls nicht gereicht. Denn laut Kormaran fehlten in Aussicht gestellte Investorengelder, um die 1,2 bis 2,5 Millionen Euro teuren Boote auch bauen zu können. KormaranAnwalt Harald Kronberger sagt, es habe zudem Probleme mit einem ausländischen Lieferanten gegeben, der zu spät und dann qualitativ nicht ausreichende Bauteile geliefert hatte. Damit konnte der Kormaran K7 auf der Monaco Yacht Show nicht in Betrieb vorgeführt werden.
Für die Hauptgesellschafter und Gründer der Kormaran GmbH, das Stuttgarter Ehepaar Oliver und Jutta Kormann, ist laut Anwalt Kronberger „sowohl der Abschluss eines Sanierungsplans denkbar als auch die Weiterverfolgung des Konzepts über ein neues Unternehmen und Gründung einer Auffanggesellschaft“.
2016 war Kormaran noch mit dem Salzburger Wirtschaftspreis in der Kategorie „Innovation“ausgezeichnet worden.