„Rinder sollen würdig transportiert werden“
Tierinspektoren und Exekutive überprüften bei einer Großkontrolle sämtliche Tiertransporte unmittelbar vor dem Schlachthof in Bergheim.
Rund 75.000 Schlachtrinder werden jedes Jahr in den Bergheimer Schlachthof gebracht. In regelmäßigen Abständen kontrollieren Landesveterinäramt mit Tiertransportinspektoren und der Exekutive diese Transporte. „In erster Linie haben wir nicht die Bauern aus der Umgebung im Visier, vielmehr jene Transporte, die von weiter her, auch aus dem Ausland, nach Bergheim kommen“, erklärte Helmut Naderer, Polizeikommandant in Bergheim. Das Hauptaugenmerk gelte dabei der ordnungsgemäßen Beförderung der Tiere sowie deren Haltung in den Fahrzeugen.
Am Montag hatten sich trotz strömenden Regens kurz vor dem Bergheimer Schlachthof wieder Polizeibeamte sowie Tierinspektoren des Landes positioniert. Jeder Tiertransporter wurde angehalten, die Fahrzeug- und Len- kerpapiere überprüft und gleichzeitig Nachschau bei den Tieren gehalten.
„Diese regelmäßigen Kontrollen sollen den Druck auf die Transporteure erhalten“, sagte Landesveterinär Josef Schöchl. „Aber man muss wirklich sagen, dass sich die Qualität der Tier- transporte in den vergangenen Jahren wesentlich gebessert hat. Tierschutzrelevante Missstände sind selten geworden.“
Minuten später wurde ein Lkw mit Anhänger aus dem Bezirk Schärding angehalten. Die Experten stiegen abwechselnd auf einer angelehnten Leiter zu den oberen Luftschlitzen. „Nicht optimal“, stellte Tiertransportin- spektor Manfred Pledl fest. Eine Kuh habe sich niedergelegt. Das sei bei Kurzstreckentransporten nicht üblich. „Aber die Kuh liegt so, dass man keine Bedenken haben kann.“
Bei Verstößen können die Inspektoren mit Verwarnungen über Organstrafen bis zu Anzeigen bei Tierleid vorgehen. Sämtliche Verwarnungen sind in einem Computer gespeichert.
Bergheims Polizeikommandant Helmut Naderer sieht in den Kontrollen nur positive Effekte: „Der Kontrolldruck sorgt dafür, dass diese Tiertransporte in einem würdigen Rahmen erfolgen. Früher hatten wir viele Übertretungen, dabei auch blutende Tiere, die auf dem Boden gelegen sind, gesehen. Heute hatten wir nur einen Fall, in dem Tiere nicht angebunden waren. Diese wurden in den Kurven hin und her gebeutelt. Heute gab es für den Lenker eine Verwarnung, beim nächsten Mal eine Anzeige.“
„ Der Kontrolldruck sorgt seit Jahren für Qualität bei Tiertransporten.“ Josef Schöchl, Landesveterinär