Schwarz ist das neue Blau, wenn es ums Anpacken geht
Früher ein Muss, heute ein Trend: Die schwedische Fristads Kansas Gruppe setzt bei Arbeitskleidung auf „coole Typen“.
SALZBURG. Der Blaumann als Synonym für Arbeitsbekleidung dürfte bald endgültig ausgedient haben. „Heute trägt der typische Industriearbeiter Schwarz und Grau“, erklärt Elmar Kandolf. Und statt nur drübergezogen werde Arbeitsbekleidung angezogen – von der Unterwäsche aus Merinowolle über die Stretchhose, die jede Bewegung mitmache, bis hin zur Multinormjacke mit Goretex-Membranen. „Kuschelig und nicht wie ein Panzer“, betont Kandolf.
Als Geschäftsführer von Fristads Kansas Austria weiß er, wie man Arbeitsbekleidung verkauft. Nämlich besser – weil modischer, funktioneller und individueller – als noch vor zehn Jahren. Früher ein Muss, sei Arbeitsbekleidung zum Trend geworden. In Schweden verkaufe man für die Gartenarbeit sogar kurze Röcke mit aufgenähten Taschen.
Schweden ist die Heimat der Fristads Kansas Gruppe. Seit eineinhalb Jahren steht man im Eigentum von zwei dänischen Unternehmern. In Europa setzt man rund 500 Mill. Euro im Jahr um. In Österreich wird das Gesamtmarktvolumen für Berufs- und Arbeitsbekleidung auf 160 Mill. Euro geschätzt. Fristads Kansas kam zuletzt auf 14 Mill. Euro Umsatz und rund 900.000 verkaufte Bekleidungsteile. Am dynamischsten hätten sich zuletzt die Aufträge aus den Gemeinden entwickelt, sagt Kandolf, „die rüsten ihre Arbeiter jetzt deutlich besser aus“. Auch die Nachfrage nach Arbeitsbekleidung für Damen sei weiter stark steigend. Für jeden Beruf gebe es mittlerweile eine eigene Damenlinie. Außerdem
Arbeitsbekleidung als Weihnachtsgeschenk
auffallend: Seien früher die Chefs besser ausgerüstet gewesen als die Arbeiter, so sei es heute immer öfter umgekehrt. „Es ist angekommen, dass funktionelle Arbeitsbekleidung auch Gesundheitsvorsorge ist.“Ein Straßenarbeiter, der in einer billigen Jacke schwitze, verkühle sich eben öfter als einer, der gut ausgerüstet sei.
Wind, Schnee und Kälte – das ist auch das Umfeld, in dem das Rennservice-Team des Österreichischen Skiverbands arbeiten muss. Dass Fristads Kansas mit heuriger Saison das 100-köpfige Team ausrüstet, passt zum Konzept des Unternehmens. „Wir sind immer auf der Suche nach coolen Typen“, sagt Kandolf. Dem entsprechend tritt seit drei Jahren Abfahrer Max Franz als Testimonial auf, neu unter Vertrag genommen hat man den Skispringer Florian Altenburger.
Apropos Winter: Für Firmen der beliebteste Zeitpunkt, um die Mitarbeiter mit Arbeitskleidung zu beglücken, sei die Weihnachtsfeier, erklärt Kandolf. „Gerade jetzt machen wir das beste Geschäft.“