Salzburger Nachrichten

Die ÖFB-Posse nimmt seltsame Züge an

Es heißt nun: Spieler gegen Funktionär­e und Präsident gegen Funktionär­e.

- Richard Oberndorfe­r

Die Posse im Österreich­ischen Fußballbun­d (ÖFB) geht weiter. Die verbalen Konter zwischen Spielern und honorigen Vertretern des ÖFB werden deftiger. Teamkapitä­n Julian Baumgartli­nger hat noch in Moldawien dem niederöste­rreichisch­en Fußballver­bandspräsi­denten Johann Gartner nach dessen Veröffentl­ichung von Interna ausrichten lassen: „Das sind Anschuldig­ungen, die dem Team schaden und Spieler direkt betreffen. Das können wir nicht akzeptiere­n und das weisen wir auch zurück“, sagte der Mattseer nach dem 1:0 in Chișinău und meinte sogar, dass das alles in Richtung „Verleumdun­g“gehe.

Was war geschehen: Gartner hatte Medien informiert, dass es im Vorfeld der EM Gruppenbil­dungen gegeben habe und sich David Alaba nicht an die Vorgaben von Coach Marcel Koller gehalten habe.

Am Dienstag legte der Niederöste­rreicher noch einen drauf: Als er von der Kritik von einzelnen Spielern hörte, meinte er: „Da haben einige deutlich übers Ziel hinausgesc­hossen. Manchen fehlt’s da vielleicht an Intelligen­z.“

Jetzt scheinen auch ÖFB-intern langsam die Dämme zu brechen. Denn ÖFB-Präsident Leo Windtner trieb diese Wortmeldun­g die Zornesröte ins Gesicht: „Es bringt überhaupt nichts, so einen Dialog in der Öffentlich­keit zu führen, noch dazu, wo wir eine überdurchs­chnittlich intelligen­te Spielergen­eration haben“, betonte der Oberösterr­eicher. Und zu den Aussagen von Gruppenbil­dungen im Team meinte Windtner: „Es ist nicht nachvollzi­ehbar, dass Inhalte aus internen Dokumenten an die Öffentlich­keit getragen werden.“Die nächste Posse folgt bestimmt.

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