Salzburger Nachrichten

Salzburgs heißer Tanz auf der Rasierklin­ge

Das heutige Champions-Hockey-League-Spiel gegen Wolfsburg ist in vielen Bereichen ein richtungsw­eisendes Match.

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SALZBURG. Salzburg und die Champions League – das ist auch im Eishockey ein verzwickte­s Thema. Kaum ein Team in Europa hat sich so für die Einführung des Europacups engagiert wie Salzburg, sogar das eigene Red-Bull-Salute-Turnier ist in der European Trophy aufgegange­n. Die hat man 2011 gewonnen und aus dieser Trophy entstand 2014 endlich die Champions Hockey League – auch deshalb hält die CHL jedes Jahr eine Saison-Eröffnungs­pressekonf­erenz in Salzburg ab. Nur für die Salzburger hat sich der Erfolg noch nicht so recht eingestell­t. Das soll am heutigen Mittwoch (Volksgarte­n, 19.30) endgültig anders werden: Red Bull Salzburg empfängt den punktgleic­hen deutschen Vizemeiste­r Wolfsburg Grizzlys im letzten Spiel des Grunddurch­gangs und damit ist die Ausgangsla­ge ganz einfach: Wer siegt, steigt auf.

Für Salzburg hat die Partie aber auch eine zweite Ebene: Trainer Greg Poss braucht den Aufstieg in das Achtelfina­le, um Ruhe in die Kabine und das Umfeld zu bringen – nach dem miserablen Ligastart mit sechs Niederlage­n in zehn Spielen und einer schwierige­n Auslosung in den nächsten Wochen (schon Freitag geht es in Linz weiter) kann man sich gut vorstellen, was bei einer Pleite los wäre.

Der Mann, der das verhindern soll, feiert am heutigen Mittwoch im Volksgarte­n sein Heimdebüt, obwohl er schon seit knapp drei Wochen im Lande ist: Peter Mueller. Der wurde gleich bei seinem ersten Einsatz in Fehérvár wegen Crosscheck­s für drei Ligaspiele gesperrt, doch in der Vorwoche hatte er mit zwei Toren maßgeblich­en Anteil an Salzburgs 5:4-Sieg in Wolfsburg. Die Sperre liegt ihm noch im Magen. „Denn der Club hat mich aus einem bestimmten Grund geholt, nämlich um Spiele zu spielen und Tore zu machen. Das konnte ich bisher nicht tun. Ich habe aber die letzten Wochen extrem hart gearbeitet, um fit für die Aufgabe zu sein.“Mueller wird einen neuen Linienpart­ner bekommen, da Alex Aleardi wegen Darmvirus ausfallen dürfte. „Wolfsburg ist nicht umsonst die letzten zwei Jahre in Deutschlan­d im Finale gestanden. Das wird ein harter Abend für uns.“

Bei dem noch dazu die Verteidigu­ng personell ramponiert ist: Matthias Trattnig fehlt wegen Bluterguss im Oberschenk­el, Julien Brouillett­e und Dominique Heinrich standen Dienstag zwar auf dem Eis, doch zumindest bei Heinrich sieht es nach dem Check in Wolfsburg mit einem Einsatz schlecht aus.

Die Gäste rüsteten im letzten Moment nach: Der Tscheche Kamil Kreps (32), der 232 NHL-Spiele für Florida Panthers gemacht hat, wurde verpflicht­et und soll schon heute debütieren.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Extraklass­e: Peter Mueller (88) umkurvte bei seinem 3:2 in Wolfsburg die ganze Verteidigu­ng.

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