Erbschaftssteuer ist ein Muss
Wenn nicht gerade der Dauerbrenner Migration oder aktuell „Dirty Campaigning“für Aufregung sorgt, so wird im laufenden Wahlkampf gern mit Begriffen wie Gerechtigkeit, Fairness oder sozialer Zusammenhalt um sich geworfen. Auch die SN vom 16. 9. haben sich im „Magazin“(Seite 2) des Themas Umverteilung (von oben nach unten oder doch eher umgekehrt?) ausführlich angenommen. Und benennen schon im Untertitel eine Schieflage, wonach das oberste Prozent der Österreicher ein Viertel des gesamten Vermögens besitzt.
Doch auch diese Zahl ist „geschönt“, wie jetzt Experten der Oesterreichischen Nationalbank mit aufwendigen Umfragen erhoben haben. Die geringe Auskunftsfreude der reichsten Haushalte machte eine Hochrechnung erforderlich. Demnach besitzt das TopProzent stolze 40,5 Prozent des Gesamtvermögens. Für die unteren 50 Prozent bleiben ganze 2,5 Prozent.
Für mich ist in Anbetracht dieses krassen Missverhältnisses unverständlich, warum etwa die 148.000 Millionäre oder gar die 36 Milliardäre nicht ei- nen moderaten Beitrag leisten sollten, ist doch unser Land bei der Besteuerung von Vermögen bekanntlich am untersten Rand im gesamten OECDRaum zu finden.
Das bezieht natürlich auch eine Erbschaftssteuer mit ein, die ja auch für den Großindustriellen Hans Peter Haselsteiner, wie in den SN zitiert, „ein Muss“ist. Dieser Ertrag könnte ja zu einer weiteren Reduktion der viel beklagten hohen Besteuerung auf Arbeit oder einer Ökologisierung des Steuersystems verwendet werden, sodass die Steuerquote insgesamt nicht belastet wird. Erhard Sandner