Stadt Salzburg bekommt 100 Stellplätze für Wohnmobile
Ein privater Betreiber aus Wien errichtet am früheren Campingplatz in Salzburg-Kasern auf rund 10.000 Quadratmetern moderne Stellflächen. Für die Stadt könnte es eine Verkehrsentlastung sein.
SALZBURG-STADT. Auf dem früheren Campingplatz in SalzburgKasern an der Carl-ZuckmayerStraße gegenüber dem Jägerwirt wird seit Wochen hinter einem mannshohen Holzzaun emsig gearbeitet. „Wir werden hier bis Ende November einen modernen Abstellplatz für rund 100 Wohnmobile schaffen“, sagte Marco Chyba, Betriebswirt und Juniorchef eines Wiener Unternehmens, das bereits drei gleichartige Anlagen in Graz, Mureck und Wien geschaffen hat.
Auf dem etwa 10.000 Quadratmeter großen Areal, das vom Salzburger Unternehmen Eder gemietet worden ist, will der Betreiber aus Wien eine Marktlücke füllen. „In den Metropolen gibt es für Wohnmobile kaum geeignete Abstellflächen. Wir bieten mit unserem Konzept zwar kein Campingfeeling an, aber vielmehr eine sichere Abstellfläche mit Steckdose und vor allem die Möglichkeit, dort gleichzeitig drei Wohnmobile vom Abwasser zu entsorgen und mit Frischwasser zu versorgen, sowie eine Müllentsorgung“, sagte Marco Chyba am Dienstag bei einem SN-Lokalaugenschein. Derzeit werden im aus Holz gebauten Rezeptionsgebäude die notwendigen Installationen durchgeführt sowie die Stellflächen befestigt. „Wir werden 21 Euro pro Tag als Stellgebühr verlangen“, bestätigte Marco Chyba. Parallel gebe es unmittelbar neben der Einfahrt einen Anschluss zur Buslinie, die direkt in die Stadt führe, sowie den Gasthof Jägerwirt, wenngleich dieser derzeit seine Küche wegen Personalmangels geschlossen habe.
Dass dieser neue Stellplatz für Wohnmobile zu Urlaubszeiten, aber auch zu Silvester, wenn zahlreiche Touristen aus dem Süden alljährlich mit Wohnmobilen nach Salzburg anreisen, die Verkehrssituation in der Stadt entlasten könnte, kann sich auch Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Grüne) auf Anfrage durchaus vorstellen. „Das Abstellen und Übernachten in Wohnmobilen ist im Stadtgebiet ja verboten, aber auf privat betriebenen Parkplätzen wie beispielsweise am Parkplatz Mirabell vor der Andräkirche haben wir keinen Einfluss“, so Padutsch. Verboten sei das Abstellen von Wohnmobilen mittlerweile auch auf dem Park-&-Ride-Platz in Salzburg-Süd.
Das Angebot für Wohnmobilreisende in und rund um die Stadt Salzburg ist bislang dürftig. Abgesehen von zahlreichen Campingplätzen vor allem im
„In den Metropolen fehlen oft Stellplätze für Wohnmobile.“Marco Chyba, Unternehmer
Seengebiet bieten sich derzeit nur die privat betriebenen Plätze Sam-Nord, der Panorama-Campingplatz an der Rauchenbichlerstraße sowie in Salzburg-Aigen an. Weiter entfernte, ganzjährig geöffnete Stellplätze gibt es derzeit nur beim Aqua Salza in Golling sowie im bayrischen Bad Reichenhall.
Parallel führt der Busparkplatz im Bereich der nahen Autobahnaufund -abfahrt Salzburg-Nord nach wie vor ein Schattendasein, wie auch Verkehrsstadtrat Padutsch eingesteht. Diese Parkmöglichkeit wird seit Jahren bis auf Einzelfälle nicht angenommen. Auf die Frage, wie es in dieser Situation weitergehen könnte, antwortete Johann Padutsch kryptisch: „Fragen Sie mich Leichteres.“