50 Kinder singen sich in das Festspielhaus
Salzburger Volksschüler treten mit Soul-Sänger Mano Ezoh im Großen Festspielhaus auf. Eines von vielen Sozialprojekten des „Superar“-Chors.
SALZBURG. Stille ist naturgemäß selten in der 3C-Klasse der Volksschule Maxglan 2. Tobias Kremshuber schafft Ordnung. „In der ,Superar‘-Stunde wird nicht geredet“, sagt der 24-jährige Chorleiter. In der „Superar“-Stunde wird nur gesungen. Vier Mal pro Woche steht Chorunterricht auf dem Stundenplan.
Die Musik verwandelt einen bunten Haufen Acht- bis Neunjähriger in eine Gemeinschaft. Die Volksschulen Maxglan 2 und Lehen 2 sind jene beiden Schulen in Salzburg, die zum österreichweiten „Superar“-Projekt gehören. Die Wiener Sängerknaben und die Caritas haben den privat finanzierten Verein 2009 ins Leben gerufen. Insgesamt 2000 Kinder erhalten eine umfassende musikalische Ausbildung. „Wir gehen dorthin, wo Eltern gar nicht auf die Idee kommen würden, ihr Kind ein Instrument lernen zu lassen“, erläutert Kremshuber. Als Vorbild dient „El Sistema“. Jenes Musik-Sozialprojekt aus Venezuela, das durch den Dirigenten Gustavo Dudamel zu Weltruhm gelangte.
Dudamel gastiert regelmäßig im Großen Festspielhaus. Genau dort singen 50 der 160 Salzburger „Superar“-Schulkinder am kommenden Wochenende (13. und 14. Oktober, jeweils 19.30 Uhr) gemeinsam mit 260 Erwachsenen, der Philharmonie Salzburg unter Elisabeth Fuchs und dem deutschen Starsänger Mano Ezoh. „Soul meets Classic“nennt sich das Crossover-Projekt im Rahmen der Salzburger Kulturtage. Der große Klang fesselt die beteiligten Kinder. „Ich habe es noch nie erlebt, mit so vielen Leuten gemeinsam zu singen. Es ist cool“, berichtet der achtjährige Franz .
Nicht nur die Kinder kommen erstmals mit dem Salzburger Klassiktempel in Berührung. „Viele Eltern können sich die Karten für das Konzert gar nicht leisten“, sagt Kremshuber. Das alljährliche „Superar“-Konzert im Großen Saal der Stiftung Mozarteum wird deshalb kostenlos angeboten. Auch das passt zum sozialen Ansatz der Initiative.