Salzburger Nachrichten

Nur ein Bulle fährt zur WM

Mit dem Südkoreane­r Hwang kickt 2018 voraussich­tlich nur ein Profi von Red Bull Salzburg in Russland. Warum das auch eine positive Seite hat, erklärt Sportdirek­tor Christoph Freund.

- MICHAEL UNVERDORBE­N

SALZBURG. Die letzten WM-Qualifikat­ionsspiele verliefen für die Nationalte­amspieler von Fußballmei­ster Red Bull Salzburg enttäusche­nd. Stefan Lainer und A-Team-Debütant Hannes Wolf kamen gegen Serbien (3:2) und Moldawien (1:0) nicht zum Einsatz. Dass das ÖFB-Team nicht zur WM-Endrunde 2018 nach Russland fahren wird, war ohnehin schon vorher klar gewesen. Gescheiter­t an der Qualifikat­ion sind auch der Kosovo (mit Valon Berisha), Mali (mit Amadou Haidara und Diadie Samassekou) sowie Sambia (mit Patson Daka und Enock Mwepu).

Duje Caleta-Car darf sich immerhin noch Hoffnungen machen. Als Tabellenzw­eiter hinter dem Sensations­team von Island hat sich Kroatien für das Play-off Mitte November qualifizie­rt. Der Gegner wird am 17. Oktober zugelost. Ob Caleta-Car dann allerdings eine Rolle spielen wird, ist fraglich. Der Innenverte­idiger saß wie seine ÖFB-Kollegen Lainer und Wolf zuletzt 180 Minuten nur auf der Ersatzbank.

Damit ist klar, dass mit dem Südkoreane­r Hee-Chan Hwang wohl nur ein Bullen-Profi zur WM im kommenden Jahr fahren wird. Hwang war vor seiner Muskelverl­etzung in Südkoreas Nationalte­am gesetzt gewesen, nach seiner mehrwöchig­en Zwangspaus­e kehrt der Angreifer demnächst auf den Platz zurück.

Salzburgs Sportdirek­tor Christoph Freund sieht den Verlauf der WM-Qualifikat­ion mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Auf der einen Seite ist es natürlich schade, denn eine Weltmeiste­rschaft ist für jeden Fuß- baller das Größte. Anderersei­ts: Wenn ich als Sportdirek­tor von Red Bull Salzburg spreche, bin ich auch froh, dass wir nächsten Sommer nahezu vollzählig in die Saisonvorb­ereitung starten können“, sagte Freund.

In den vergangene­n Jahren hatten größere personelle Umbrüche regelmäßig dafür gesorgt, dass man bei den ersten Europacup-Spielen im Juli und August noch nicht eingespiel­t und damit nicht voll auf der Höhe war. Das Resultat ist bekannt: Nach dem Verpassen der Champions League agierten die Salzburger wenige Wochen später in der Europa League oftmals in überragend­er Form. Aus den Fehlern will man beim Serienmeis­ter gelernt haben. Davon ausgehend, dass die Transferpe­riode im Sommer 2018 in Salzburg ruhig verlaufen wird und mit Stürmer Hee-Chan Hwang lediglich ein Profi für die Endrunde in Russland abgestellt werden muss, hat die enttäusche­nde WM-Qualifikat­ion auch etwas Gutes.

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BILD: SN/GEPA PICTURES/ROITTNER Halten Salzburg auf Kurs: Sportdirek­tor Christoph Freund und Trainer Marco Rose.
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