Pilz steht vor Wiedereinzug
„Mr. U-Ausschuss“will weiter „glühende Oppositionsarbeit“machen.
WIEN. Peter Pilz verabschiedet sich noch nicht in die Politikerpension. Nach 31 Jahren als Nationalratsabgeordneter schaffte er mit seiner Liste Pilz den Einzug ins Parlament. Laut den SORA-Hochrechnungen kommt die junge Partei, die ohne Wahlprogramm antrat, mit 4,3 Prozent der Stimmen ins Parlament.
„Wir haben zu viert angefangen, es ist erst wenige Wochen her. Jetzt sind wir viele“, schrieb der gebürtige Steirer sichtlich erfreut am Wahlsonntag auf Facebook.
Im Juni hatte der 63-Jährige noch beim Bundeskongress der Grünen in der Abstimmung um den vierten Listenplatz für die Nationalratswahl gegen den 28-jährigen Julian Schmid verloren. Eine Positionierung auf einem der hinteren Listenplätze lehnte Pilz ab. Wenige Wochen später gründete er eine eigene Liste. Der Ex-Grüne setzte im Wahlkampf ganz auf seinen Ruf als „Mr. U-Ausschuss“. Ob Lucona-Affäre, Noricum-Skandal oder EurofighterKrimi – Pilz gilt als Aufdecker zahlreicher Skandale in der österreichischen Sicherheitspolitik. Vor allem in Wien konnte er damit punkten. 7,5 Prozent der Stimmen erhielt er in der Bundeshauptstadt.
Schon einmal schaffte es Pilz ohne die Unterstützung großer Parteistrukturen ins Parlament. 1999 schaffte er aufgrund von Vorzugsstimmen den Einzug.
Auch in Zukunft wird Pilz seine Rolle im Nationalrat als „glühender Oppositioneller“, wie er sich selbst einmal beschrieb, fortsetzen. Wie sich die Liste Pilz – sie könnte bis zu acht Mandate im Nationalrat erhalten – in der kommenden Legislaturperiode positioniert, ist noch unklar. Denn Pilz gilt als schwieriger Parteikollege. Vor allem Ex-Grüne sagen ihm nach, dass Pilz kein Teamplayer sei. Bei den Grünen eckte er mit seinem härteren Asylund Islamkurs an und stellte sich teilweise offen gegen die Parteilinie.