Kern und Kurz waren Zugpferde ihrer Parteien
Nachwahlanalyse: Die Freiheitlichen wurden wegen ihrer Asylpolitik gewählt.
Die Motive für die Wahlentscheidung der Bürgerinnen und Bürger unterscheiden sich nach Parteien stark. Zu diesem Schluss kommt der Meinungsforscher Peter Hajek in seiner Nachwahlanalyse. So sei Christian Kern der Anker für die sozialdemokratischen Wähler gewesen, sagt Hajek. Ohne ihn wäre seine Partei schlechter dagestanden. Für ihn stellt sich die Frage, wie die Wahl ausgegangen wäre, wenn es nicht die Causa Silberstein gegeben hätte. Nicht weil der Einfluss auf die Wähler so groß gewesen wäre, sondern weil die Kampagne der SPÖ durch dieses Thema massiv gestört wurde und das WahlkampfTeam zerbröselte.
Für jeden zweiten ÖVP-Wähler war Sebastian Kurz das Hauptmotiv schlechthin für seine Entscheidung. Das hat es nur ein Mal in letzter Zeit gegeben, und zwar bei der letzten Landtagswahl in Oberösterreich. Damals rettete Josef Pühringer seiner Partei Platz eins. Natürlich werden Themen wie „Zeit für Veränderung“oder das Migrationsthema mit der Person Kurz stark verbunden.
Die FPÖ wird nach wie vor für ihre bessere Asylpolitik gewählt. Darauf hat auch die Schlusskampagne (Stichwort „Spätzünder“), ebenso wie die Botschaft, „dass echte Veränderung nur die FPÖ bringen kann“, abgestellt, wie Hajek sagt. Heinz-Christian Strache spielte nicht mehr eine so wichtige Rolle, wie man es aus früheren Zeiten gewohnt war. Das heißt: Die FPÖ hat sich wieder einmal neu erfunden.
Die Grünwähler geben als Hauptgrund das Parteiprogramm an und deklarieren sich als Stammwähler. Ein klares Zeichen für einen Niedergang.
Ähnlich bei den Neos. Hauptargument ist das Programm.
Die Liste Pilz wurde wegen Peter Pilz gewählt.