Salzburger Nachrichten

Tirol will keine Olympische­n Winterspie­le

Die meisten möglichen Austragung­sorte waren dafür, die meisten Tiroler dagegen. Auch in Deutschlan­d platzt ein Traum.

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Die Tiroler Bevölkerun­g will keine Olympische­n Spiele vor der Haustür. Bei einer Volksbefra­gung sprachen sich am Sonntag nach dem vorläufige­n Endergebni­s gut 53 Prozent gegen die Bewerbung um die Austragung der Olympische­n Winterspie­le 2026 aus. Damit sind auch die Träume im deutschen Inzell, wo die Eisschnell­laufWettbe­werbe stattfinde­n sollten, geplatzt. Wo die XXV. Olympische­n Winterspie­le stattfinde­n, entscheide­t das Internatio­nale Olympische Komitee nun wahrschein­lich im Oktober 2019.

Die Volksbefra­gung fiel in Tirol sehr unterschie­dlich aus. Drei der vier möglichen Austragung­sorte – ohne Innsbruck – haben bei der Olympia-Volksbefra­gung für eine Bewerbung gestimmt. Einzig die Gemeinde Silz, wo die SnowboardB­ewerbe stattfinde­n sollen, war gegen eine Bewerbung. In Hochfilzen votierten 80,71 Prozent der Bevölkerun­g für eine Bewerbung. Auch in St. Anton und Seefeld stimmten die Tiroler mit 85,12 Prozent bzw. 65,40 Prozent mit „Ja“.

Während in ländlichen Regionen die Bevölkerun­g eher für eine Bewerbung stimmte, gab es in den Städten ein völlig anderes Bild. Die Bezirkshau­ptstädte Reutte, Kitzbühel, Lienz, Schwaz sprachen sich gegen eine Bewerbung aus. Am eindeutigs­ten fiel das Ergebnis in der Silberstad­t Schwaz aus, hier votierten 60,26 Prozent der Wahlberech­tigten mit einem „Nein“.

In allen 289 Tiroler Gemeinden wurde abgestimmt. Von den 536.817 Stimmberec­htigten gingen 313.681 zur Befragung. 145.643 Personen waren für Olympische Winderspie­le, 166.594 bzw. 53,35 Prozent dagegen. Die 33.771 Stimmkarte­n sind in dieses Ergebnis nicht eingerechn­et. In Tirol fanden bereits zwei Mal Olympische Spiele statt, 1964 und 1976.

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