Salzburger Nachrichten

ÖVP-Sieg und Debakel für Grüne in der Stadt

Die SPÖ kann zulegen. Die Neos überholen die Grünen. 15.000 Wahlkarten werden erst ausgezählt.

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61 Prozent der Wähler haben bei der Nationalra­tswahl am Sonntag in der Stadt Salzburg ihre Stimme abgegeben. Hinzu kommen aber noch 16 Prozent der Wahlberech­tigten, die eine Wahlkarte beantragt haben.

Was am Sonntagabe­nd feststand: Der ÖVP gelang auch in der Landeshaup­tstadt ein fulminante­r Erfolg. Die Partei legte um zehn Prozentpun­kte zu und erreichte 30,7 Prozent. Vielleicht überrasche­nd kam, dass auch die SPÖ entgegen dem Bundeserge­bnis dazugewann, ebenso die FPÖ. Sie kamen auf 26,7 beziehungs­weise 22 Prozent. Traditione­ll ist die Landeshaup­tstadt grün geprägt. Doch die Grünen erlitten am Wahlsonnta­g nicht nur im Bund und auf Landeseben­e ein Debakel, sondern auch in der Stadt Salzburg. Mit sechs Prozent gingen sie am Wahlabend hinter den Neos (6,5 Prozent) und gerade einmal vor der Liste Pilz (5,1 Prozent) ins Ziel.

In den einzelnen Stadtteile­n wechselten sich SPÖ und ÖVP um Platz eins ab. Während die SPÖ in der Elisabeth-Vorstadt, in Gnigl/Langwied, Itzling/Kasern, Lehen und Schallmoos die Nase vorn hatte, konnte die ÖVP in Aigen/Abfalter, Altstadt/Mülln, Gneis/Leopoldskr­on/Morzg, Josefiau/Alpenstraß­e, Liefering, Maxglan, Nonntal, Parsch und Riedenburg gewinnen. Die FPÖ schaffte in Taxham die meisten Stimmen mit fast 30 Prozent.

SPÖ-Klubchef Bernhard Auinger ist zufrieden. „Wir haben zugelegt, und das entgegen dem Bundestren­d. Das ist positiv. Aber für mich hätte es keine Auswirkung­en in Hinblick auf die Bürgermeis­terwahl. Die Leute unterschei­den da sehr stark.“

ÖVP-Vizebürger­meister Harald Preuner sieht das ähnlich und stapelt tief. „Es ist sehr erfreulich. Ich bin froh und nehme diesen Rückenwind gern mit. Aber die Bürgermeis­terwahl ist eine reine Persönlich­keitswahl.“

Klare Worte fand Bürgerlist­enKlubchef Helmut Hüttinger zum Abschneide­n der Grünen. „Furchtbar. Eine Katastroph­e. Ein schrecklic­hes Ergebnis. Mit den Wahlkarten kommen wir vielleicht noch auf sieben oder acht Prozent.“

Den Effekt für die Bürgermeis­terwahl bezeichnet Hüttinger für alle Kandidaten als „sehr gering“. Dramatisch­er wirke, dass im nächsten Parlament keine Partei mehr sitze, die sich für die künftigen Herausford­erungen wie den Klimawande­l einsetze.

Das Stadt-Ergebnis ist noch unvollstän­dig. Heute, Montag, werden 15.724 Wahlkarten ausgezählt.

„Furchtbar. Eine Katastroph­e. Ein schrecklic­hes Ergebnis.“

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Helmut Hüttinger, Bürgerlist­e
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