Salzburger Nachrichten

Zwischen Hofburg, Israel und Brüssel

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Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen hat am Dienstagna­chmittag den Gesprächsr­eigen mit den Spitzen der Parteien mit dem Wahlsieger vom Sonntag begonnen. Fast zwei Stunden dauerte das Treffen mit ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Jener teilte hinterher mit, dass man über inhaltlich­e Fragen, aber auch potenziell­e Koalitione­n, die sich ergeben könnten, gesprochen habe. Der ÖVP-Obmann war nicht allein in der Hofburg erschienen. An seiner Seite war u. a. auch ÖVP-Generalsek­retärin Elisabeth Köstinger. Van der Bellens Regierungs­bildungsau­ftrag an Kurz wird für Freitag erwartet. Für heute, Mittwoch, hat der Bundespräs­ident SPÖ-Chef Christian Kern und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in die Hofburg geladen. Ein klares Engagement gegen Antisemiti­smus fordert Kurz vom künftigen Koalitions­partner. Dies erklärte der Außenminis­ter in einem Interview mit der israelisch­en Tageszeitu­ng „Israel Hayom“. „Der Kampf gegen den Antisemiti­smus und unsere Politik der Null-Toleranz gegen alle antisemiti­schen Tendenzen sind sehr wichtig für mich. Es handelt sich um eine klare Vorbedingu­ng für eine Koalition unter meiner Leitung“, wird Kurz zitiert. Erstes Reiseziel von Wahlsieger Kurz ist – bewusst als proeuropäi­sches Signal angelegt – Brüssel. Er wird dort am Donnerstag EU-Kommission­spräsident JeanClaude Juncker sowie EU-Ratspräsid­ent Donald Tusk zu einem Austausch treffen. Dienstagab­end traten die ÖVPGremien in Wien zusammen. Bei dem Treffen erhielt Kurz freie Hand für die Regierungs­verhandlun­gen.

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