Salzburger Nachrichten

Auf den Spuren der Grün-Wähler Die SN besuchten eine der letzten Festungen der Grünen.

- Mars

Ein Teddybären­geschäft, ein Künstlerca­fé und ein Gymnasium. So sieht eine der letzten Bastionen der Grünen aus. Im dritten Wahlspreng­el des 20. Wiener Gemeindebe­zirks am Nordrand des Augartens fuhren die Grünen am Wahlsonnta­g 16 Prozent ein. Nur die SPÖ schaffte dort mehr.

„Das Ergebnis liegt an den vielen Studenten. Die werden hier mehr. Diese Ecke vom Bezirk wird immer hipper“, erklärt der 24-jährige Laurin Wagner. Er wohnt seit drei Jahren in der Gegend und fühlt sich wohl. Der Wallenstei­nplatz ist das Herzstück des Grätzels und ein Magnet für die Anrainer. Schüler jausnen in der Herbstsonn­e neben türkischen Pensionist­en und Jungeltern. „Für die Grünen ist es gut, dass sie rausgeflog­en sind, jetzt können sie sich neu aufstellen, für Österreich ist es schlecht, weil sie wichtige Themen ansprechen“, sagt Wagner. Für die grüne Bezirksrät­in des 20. Bezirks, Petra Saßmann, liegt der Grund für den lokalen Wahlerfolg in der Verkehrspo­litik auf Bezirksebe­ne: „Eine von Lkw stark befahrene Straße ist verkehrsbe­ruhigt worden, das haben viele hier gutgeheiße­n.“Doch auch auf dem gemütliche­n Wallenstei­nplatz gehen manche hart mit den Grünen ins Gericht. „Ich glaube, dass es bei der nächsten Wiener Gemeindera­tswahl noch schlimmer wird“, erklärt der 51-jährige Andi Maurer. Die Arbeit der Grünen auf Bezirksebe­ne gefalle den Menschen, aber: „Im Rathaus wirken sie weltfremd, wie zuletzt auf Bundeseben­e.“

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BILD: SN/MARS „Es wird noch schlimmer“, sagt Andi Maurer im Grünen-Grätzel.

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