Wieso WhatsApp nun unsere Bewegungen aufzeichnet
Ein Update macht es möglich, den eigenen Standort auf WhatsApp stundenlang zu teilen. Fluch oder Segen?
Die Funktion ist sehr simpel aufgezogen. Ähnlich simpel wie die Möglichkeit, ein Bild oder ein Video zu teilen. Wer in einem WhatsAppChat auf das Klammer-Symbol (bei AndroidSmartphones) oder auf das Plus (iPhone) klickt, kann seinen Standort teilen. Die entsprechende Funktion hat WhatsApp bereits vor rund einem Dreivierteljahr eingeführt. Doch nun legt die Facebook-Tochter nach: In einem weiteren Schritt kann entschieden werden, über welchen Zeitraum der Standort und somit auch die Fortbewegung geteilt wird. Zur Auswahl stehen 15 Minuten, eine Stunde oder acht Stunden. Damit der Dienst funktioniert, muss das Ortungssignal GPS auf dem Smartphone aktiviert sein – und WhatsApp muss berechtigt werden, auf den Standort zuzugreifen. Beides wird von der App direkt abgefragt und muss vom Nutzer bestätigt werden.
Doch soll man WhatsApp wirklich über Stunden anvertrauen, wo man sich gerade aufhält? Es gibt Anwendungsszenarien, die dafür sprechen. Etwa wenn man mit Freunden auf einem Musikfestival oder mit der Familie auf einem Städtetrip unterwegs ist. Zehrende Telefonate mit aufwendigen Beschreibungen, wo man denn nun gerade ist, fallen weg.
Dagegen spricht der Datenschutzgedanke. WhatsApp verspricht zwar, die Bewegungsdaten nur den Freunden, mit denen man gerade schreibt, zur Verfügung zu stellen. Auch Facebook selbst habe keinen Zugriff auf die Daten. Doch sicher sein kann man sich freilich nicht. Ratsam ist es, die Funktion nur dann zu aktivieren, wenn man sie wirklich braucht. Und nachdem man sie nicht mehr benötigt, sollte man WhatsApp über die App-Einstellungen die Standort-Berechtigung wieder entziehen. Übrigens: Noch nicht jeder WhatsApp-User kann die neue Funktion bereits testen. Diese wird laut Facebook in den „kommenden Wochen“Nutzer für Nutzer freigeschaltet.