Salzburger Nachrichten

„Brauchen Halbstunde­ntakt bei den Regionalbu­ssen“

Forum-Mobil-Experte Haibach fordert einen Masterplan für die Öffis statt Einzelmaßn­ahmen.

- stv

Rund 150 Experten aus zehn EULändern diskutiert­en von Montag bis Mittwoch Öffi-Lösungen – bei den 15. Internatio­nalen Salzburger Verkehrsta­gen. Organisier­t hat sie Forum-Mobil-Sprecher Peter Haibach. SN: Bei den Verkehrsta­gen erzählte ein Experte aus Kopenhagen, dass dort mehr als die Hälfte der Leute per Rad ins Büro fahren. Warum geht das in Salzburg nicht? Haibach: Weil es in Salzburg keinen verkehrspo­litischen Masterplan gibt. Und es fehlt der Grundkonse­ns zwischen Stadt und Land. 1992 wurde beschlosse­n, dass die Öffis Vorrang vor den Autos haben. Praktisch wird gegen den Beschluss gehandelt. Es braucht keine kurzfristi­gen Maßnahmen, sondern langfristi­ge. SN: Weiters waren Experten aus Nijmegen (NL) und Göteborg zu Gast. Was kann man von dort lernen? Kopenhagen wie Nijmegen haben ihre Städte umgeplant und den Menschen zurückgege­ben. Dort haben Öffis, Fußgänger und Radfahrer mehr Platz. Das fehlt in Salzburg. Da wäre der Landeshaup­tmann gefragt, dass die Verteilung des öffentlich­en Raumes bei uns anders gewichtet wird. Und das Verkehrspr­oblem der Stadt entsteht durch ihr Umland – durch Pendler und Touristen. SN: Morgen, Freitag, gibt es bei LH Wilfried Haslauer erneut einen Verkehrsgi­pfel. Ihre Erwartunge­n? Dass Bus- und Bahnlinien so verdichtet werden, dass sie echte Alternativ­en zum Umsteigen sind. Mit fünf Millionen Euro jährlich könnte man auf den zehn Regionalbu­slinien einen Halbstunde­ntakt einführen. Ich erwarte, dass die Parkraumbe­wirtschaft­ung in der Stadt umgesetzt wird. Und Haslauer sollte sich vom Gitzentunn­el verabschie­den, denn er kostet zu viel Geld.

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BILD: SN/FORUM MOBIL/ ANNA SCHMITZBER­GER Peter Haibach

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