Agenda 21: Aufbruchstimmung in vielen Salzburger Gemeinden
Was macht eine Gemeinde lebenswert? Bei Agenda 21 kommen Menschen zusammen, um diese Frage zu diskutieren. Daraus entstehen Visionen und konkrete Ideen für eine gute Entwicklung vor Ort. Das Land unterstützt Agenda 21 mit einer Förderung. 27 Salzburger Ge
Konkret heißt das: Gemeindepolitik, Bevölkerung, Verwaltung und ansässige Unternehmen erarbeiten gemeinsam ein Zukunftsprofil für die Gemeinde, das im Gemeinderat beschlossen wird. Schritt für Schritt werden miteinander konkrete Projekte gestartet. Die Themenpalette reicht dabei vom generationenübergreifenden Zusammenleben über gemeinschaftliche Photovoltaikanlagen bis hin zur Gründung eines regionalen Wirtschaftsvereins (Plusregion), einer Käserei oder eines Outdoor-Parks. Integrationsprojekte, Sprachcafés, eine Gemeinde-App, das Anlegen von Gemeinschaftsgärten, die Positionierung als Biodorf, die Vernetzung aller Wirtschaftstreibenden in einer Ortschaft oder die Planung eines neuen Ortsplatzes beziehungsweise die Belebung des Zentrums sind weitere Projektbeispiele.
„Wenn auch nicht alle Ideen in die Tat umgesetzt werden, entsteht sehr viel Positives und Neues. Insbesondere der offene Austausch, die Wertschätzung füreinander und die Aufbruchstimmung, etwas bewegen zu können, werden in den Gemeinden sehr geschätzt“, so Markus Graggaber, der das Agenda-21Programm beim Land Salzburg betreut. „Darüber hinaus wird das Verständnis, wie Politik funktioniert, gefördert.“
Begleitet werden Agenda-21Gemeinden und Regionen bei diesem Prozess vom Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (SIR) und einem externen Moderator bzw. einer Moderatorin. „Wir unterstützen Gemeinden sowohl bei der Entscheidung, welches Beteiligungsformat das richtige ist, als auch bei der Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte“, erklärt Kristina Sommerauer vom SIR.
Buntes Spektrum Kleinste Einheit zählt
Um welches Projekt es sich auch handelt, ein Agenda-21-Prozess lebt immer von den Personen, die sich beteiligen. Eine von ihnen ist Christine Winkler aus Seeham. „Nur wenn die kleinsten Einheiten – die Regionen, Gemeinden, lokalen Vereine, Organisationen und letztlich jede und jeder Einzelne von uns – konkrete Schritte zu einem achtsamen Umgang mit den Lebensgrundlagen setzen, ist und bleibt unsere Welt zukunftsfähig“, sagt Winkler.
Dass durch Beteiligung Innovation entstehen kann, zeigte der achte österreichweite Agenda21-Gipfel, der vergangenen September in Salzburg stattfand. Rund 30 Personen stellten ihre Projekte vor, wie z.B. das Lungauer Kochwerk oder das CoworkingHaus in Straßwalchen.