Aufstieg wird zum finanziellen Kraftakt
Die neue zweite Liga könnte für Westligist Anif ein Traum bleiben. „Ernüchtert“nahm man die Bundesliga-Bestimmungen zur Kenntnis.
ANIF. Der Workshop der Fußball-Bundesliga in Salzburg, wo den Anwärtern für die neue zweithöchste Spielklasse die Rahmenbedingungen präsentieren wurden, hat für den USK Anif Ernüchterung gebracht. So schreibt die Bundesliga für die semiprofessionelle nationale 16er-Liga in der kommenden Saison etwa ein Flutlicht sowie zwei Vereinsangestellte vor. Hürden, die für Anif aktuell nur sehr schwer zu überwinden sind.
„Da wäre von uns ein sehr großer Kraftakt notwendig. Wir werden jetzt in Anif die Köpfe zusammenstecken, das Budget kalkulieren und bis spätestens Ende November entscheiden, ob wir den Weg gehen können“, erklärt AnifObmann Norbert Schnöll. Am 1. Dezember müsste man einen geprüften Jahresabschluss vorlegen. Bis 15. März müssen aufstiegswillige Vereine zumindest den Baubeschluss eines Flutlichts (400 Lux) vorweisen. Sollte es bis Saison- beginn nicht stehen, muss man zudem ein Ausweichstadion finden. Ebenfalls sehen die ÖFB-Zulassungsbestimmungen vor, dass ab Mitte März der Trainer und der Manager beim Verein als Dienstnehmer angemeldet sind. Verglichen mit der (noch) aktuellen Ersten Liga, die etwa 20 Profis, ein besseres Flutlicht (600 Lux), VIP-Bereich und Ähnliches vorschreibt und so 2015/16 Austria Salzburg in wirtschaftliche Turbulenzen getrieben hatte, sind die Lizenzauflagen zwar gelockert worden, aber für einen bisherigen Amateurverein dennoch eine finanziell riesige Herausforderung. „Gegenüber der Regionalliga ist das ein immenser Aufwand“, sagt Schnöll, dessen Wunsch nach liberaleren Bestimmungen nicht erfüllt wurde. Noch will man das Ziel zweite Liga aber nicht ad acta legen, zumal es sportlich als Tabellenzweiter wieder einmal sehr gut läuft.
Weiter zugeknöpft zeigt sich Tabellenführer SV Grödig in seinen Aufstiegsambitionen, wenngleich der Ex-Bundesligist freilich schon über eine dementsprechende Infrastruktur verfügt. „Für uns gab es beim Workshop wenig Neuigkeiten. Wir werden alles studieren und bald entscheiden. Noch gibt es keine Tendenz“, sagt Manager Christian Haas.
Voraussichtlich dürfen drei Vereine aus der Westliga hinauf. Am Workshop teilgenommen haben mit Kufstein und Schwaz auch zwei Tiroler Vereine.
„Ein Flutlicht und zwei Angestellte. Der Aufwand wäre für uns immens.“